Nahost

Angesichts möglicher türkischer Offensive: Syrien schickt Verstärkung in den Norden

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte wiederholt damit gedroht, mit einer Militäroffensive die türkische Besatzungszone im Norden Syriens auszuweiten. Diesen Schritt begründete er mit der angeblichen Gefahr durch die dort präsente Kurdenmiliz YPG.
Angesichts möglicher türkischer Offensive: Syrien schickt Verstärkung in den NordenQuelle: www.globallookpress.com © Ammar Safarjalani/Xinhua

Die syrische Armee hat ihre Stellungen in Nordsyrien in der Nähe von Gebieten, die von türkischen Streitkräften und bewaffneten protürkischen Milizen kontrolliert werden, mit militärischem Personal und Ausrüstung verstärkt, wie die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina unter Berufung auf syrische Medien berichtete.

Lokale Quellen berichteten der syrischen Zeitung al-Watan, dass die Verstärkung an Militärpunkten in den Städten as-Sijara, Deir Dschamal, Charibkah, Abjan, Maranas und dem Luftwaffenstützpunkt Menagh im nördlichen Gouvernement Aleppo, etwa 500 Kilometer nördlich der Stadt Aleppo, eingetroffen sei.

Diese Aktion fällt mit einer Intensivierung der türkischen Bombardierung mehrerer Grenzgebiete in Nordsyrien und der Drohung der türkischen Führung zusammen, einen sogenannten Sicherheitsstreifen von etwa 30 Kilometer Tiefe im an die Türkei grenzenden syrischen Gebiet zu besetzen, um die dort aktive kurdische Miliz YPG zu eliminieren.

In diesem Zusammenhang patrouillierte auch eine Gruppe russischer Hubschrauber in den Städten Abu Rasin, Amude und Dirbasiyya im Gouvernement Hasaka an der Grenze und an den Fronten der Zusammenstöße zwischen türkischen Streitkräften und kurdischen Milizen.

Die syrische Regierung hatte am Vortag erneut ihre Ablehnung einer möglichen weiteren türkischen Militäroperation in Syrien erklärt.  Syrien lehne die feindseligen militärischen Handlungen ab, die von den türkischen Besatzungstruppen vor einigen Tagen auf Teile des syrischen Territoriums im Norden gestartet worden seien, so das Außenministerium in Damaskus, das diese Handlungen als "Kriegsverbrechen" und "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" verurteilte, da sie eine geografische und ethnische Säuberung darstellten.

Damaskus fügte hinzu, dass der Versuch des türkischen Regimes, eine "sichere Zone" auf syrischem Gebiet zu errichten, ein bösartiger Akt der Aggression und Teil der geografischen und ethnischen Säuberung sei, die von der Erdoğan-Regierung in den besetzten syrischen Gebieten praktiziert werde.

Die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität Syriens könne nicht zum Gegenstand von "Erpressung" durch oder Handel mit dem "extremistischen türkischen Regime" gemacht werden.

Die türkische Regierung betrachtet die kurdisch-syrische Miliz YPG und ihre politischen Strukturen, die weite Teile Nordsyriens kontrolliert, als Schwesterorganisation der in der Türkei als Terrororganisation verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Neben der Türkei stufen auch die USA und die EU die PKK als Terrororganisation ein. Während der Ausbreitung der Terrormiliz "Islamischer Staat" entstand eine Kooperation zwischen der YPG und dem US-Militär, die bis heute andauert.

Seit dem Jahr 2016 führte die Türkei bisher drei völkerrechtswidrige Militäroperationen auf syrischem Gebiet durch und besetzt seitdem weite Teile des Landes.

Mehr zum Thema – Syrische Experten: US-Militär verschweigt Tötungen von Zivilisten in Syrien

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.