Nahost

Trotz Aufruf zum Ausradieren einer palästinensischen Stadt reist Israels Finanzminister in die USA

Nach einem Pogrom in der Kleinstadt Huwara durch israelische Siedler träumte der Finanzminister Israels öffentlich von der Ausradierung dieser palästinensischen Stadt. Er plant nun eine Reise in die USA.
Trotz Aufruf zum Ausradieren einer palästinensischen Stadt reist Israels Finanzminister in die USAQuelle: AFP © Ronen Zvulun

Trotz des Aufschreis über seine Forderung, die palästinensische Stadt Huwara "auszulöschen", ist in der kommenden Woche nach wie vor ein Besuch des israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich in Washington, D.C. geplant, wo er auf einer Israel-Konferenz namens Israel Bonds Conference sprechen soll. Das Weiße Haus teilte jedoch am Donnerstag mit, dass US-Regierungsvertreter nicht mit Smotrich zusammentreffen würden.

Israel Bonds – die Development Corporation for Israel (DCI) mit Sitz in New York – widersetze sich den Forderungen, die Einladung an Smotrich zurückzunehmen. Sein Auftritt auf der Jahreskonferenz der Gruppe, die vom 12. bis 14. März stattfinden wird, sei nach wie vor geplant, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle am Donnerstag der Times of Israel. Ein Sprecher von Smotrich bestätigte ebenfalls, dass der Minister noch immer plane, seine Reise anzutreten.

Als der Vorsitzende der Partei Religiöser Zionismus, der auch für den Siedlungsbau im Westjordanland zuständig ist, hatte er kürzlich gesagt, die palästinensische Kleinstadt Huwara solle von Israel "ausradiert" werden. 

In den USA wurde die Forderung von Smotrich nach "Ausradierung" der palästinensischen Huwara im Westjordanland scharf kritisiert. "Diese Bemerkungen waren unverantwortlich. Sie waren abscheulich, sie waren ekelhaft", sagte auch der Sprecher des US-Außenministeriums Ned Price am Mittwoch in Washington. 

Am Sonntag hatte ein mutmaßlich palästinensischer Attentäter in dieser Ortschaft südlich von Nablus zwei israelische Brüder erschossen. Danach kam es zu schweren Ausschreitungen israelischer Siedler in der Nähe des Tatorts, bei denen Hunderte von Palästinensern verletzt wurden. Dutzende Häuser, Läden und Autos wurden in Brand gesetzt und verwüstet. Ein ranghoher Funktionär der Sicherheitsbehörden wurde am Montag im israelischen Radiosender Kan mit den Worten zitiert, es habe sich um einen "Pogrom" gegen Palästinenser gehandelt. Nach Schätzungen des Zentralen Palästinensischen Statistikbüros leben in Huwara rund 7.400 Palästinenser.

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