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Julian Assange will Hafturlaub beantragen, um an der Beerdigung von Vivienne Westwood teilzunehmen

Der in Großbritannien inhaftierte Wikileaks-Gründer Julian Assange hofft auf einen Hafturlaub, um an der Beerdigung seiner guten Freundin Vivienne Westwood teilzunehmen. Das erklärte seine Ehefrau Stella Assange im Interview mit der australischen Zeitung Sydney Morning Herald.
Julian Assange will Hafturlaub beantragen, um an der Beerdigung von Vivienne Westwood teilzunehmenQuelle: www.globallookpress.com © Stephen Chung

WikiLeaks-Gründer Julian Assange will laut Angaben seiner Frau offenbar um Hafturlaub bitten, um an der Beerdigung seiner langjährigen Verbündeten und Freundin Vivienne Westwood teilnehmen zu können. "Julian wird um eine Sondergenehmigung bitten, um dabei zu sein", erläuterte Stella Assange gegenüber der Zeitung Sydney Morning Herald (Samstagsausgabe). Westwood, die auch als "Godmother of Punk" bekannt war, war am Donnerstag im Alter von 81 Jahren im Kreise ihrer Familie im Süden Londons verstorben. 

Assange selbst sitzt seit 2019 in einem britischen Gefängnis, wo er seither auf seine Auslieferung in die USA wartet. Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Dem Australier drohen bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Westwood galt als eine seiner treusten Freundinnen, die Assange insbesondere während seiner Zeit in der ecuadorianischen Botschaft und im Gefängnis lautstark unterstützte.

Die Designerin verkleidete sich ihm zuliebe in einer aufsehenerregenden Aktion sogar als Kanarienvogel und hängte sich im Juli 2020 – in einem riesigen Vogelkäfig sitzend – so vor dem Gerichtsgebäude in London auf, um gegen die mögliche Auslieferung Assanges zu protestieren. Der Tod der Designerin veranlasste den WikiLeaks-Gründer nun auch dazu, seine erste Erklärung seit seiner Inhaftierung im Jahr 2019 abzugeben. "Vivienne war eine Dame und eine Säule des Anti-Establishments. Mutig, kreativ, nachdenklich und eine gute Freundin – das Beste, was Großbritannien zu bieten hat. Sie wird von mir und vielen anderen sehr vermisst werden", ließ Assange über seine Frau mitteilen. 

Dem stimmte Stella Assange im Gespräch mit dem Sydney Morning Herald zu: "Vivienne ist unersetzlich. Sie war eine großartige Freundin und Unterstützerin. Es ist ein enormer Verlust." Während der Jahre, die ihr Mann in der ecuadorianischen Botschaft verbracht habe, so Assange, habe die Modedesignerin ihn oft besucht. "Alle paar Wochen kam sie mit ihrem Fahrrad und verbrachte etwas Zeit mit Julian. Sie liebten die Gesellschaft des anderen und verbrachten Stunden damit, über alle möglichen Dinge zu reden."

Die im April 1941 in der britischen Region Cheshire geborene Vivienne Westwood galt innerhalb ihrer Branche als Modeikone. So wundert es nicht, dass es die rebellische Britin war, der es mit ihren exzentrischen Kreationen seinerzeit gelang, die Punk- und New-Wave-Mode in den Mainstream zu bringen. Ihre Designs wurden regelmäßig von prominenten Persönlichkeiten getragen, darunter Dita Von Teese, die zu ihrer Hochzeit mit dem Rocksänger Marilyn Manson ein lilafarbenes Westwood-Hochzeitskleid trug, und Prinzessin Eugenie, die bei der Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton im Laufe der Veranstaltung gar drei von Westwood entworfene Kleider zur Schau trug.

Angesichts ihrer jahrelangen engen Freundschaft zu dem WikiLeaks-Gründer entwarf die passionierte Modedesignerin Anfang des Jahres auch das Brautkleid für Stella Assange. "Vivienne war im Herzen eine Rebellin. Julian und ich haben ihre Gesellschaft geliebt. Ihr Geschenk an uns hat unsere Hochzeit auf die nächste Ebene gehoben, sodass es viel Aufmerksamkeit gab, und sie hatte einfach ein unglaubliches Talent für visuelle Darstellungen und Botschaften." Sie fügte hinzu:

"Unsere wunderbare Freundin Vivienne Westwood hat uns verlassen. Als leidenschaftliche Kämpferin und wahre Altruistin kämpfte sie für #FreeAssange und für die Zukunft der Menschheit.Vivienne, du bleibst eine Inspiration – deine Größe wird weiterleben."

Die USA werfen Assange vor, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Seine Anwälte argumentieren, dass niemand zu Schaden gekommen sei. Unterstützer sehen in Assange hingegen einen mutigen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte und an dem nun ein Exempel statuiert werden solle.

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