Gesellschaft

"Wichtiger Grund für die Krise": Kinderarzt gegen Maskenpflicht für Kinder

Derzeit rollt eine Welle der Atemwegserkrankungen bei Kindern durch Deutschland. Sowohl die Arztpraxen als auch die Kinderkliniken sind voll mit kleinen Patienten. Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte sieht in der Maskenpflicht eine der Ursachen für die Krise.
"Wichtiger Grund für die Krise": Kinderarzt gegen Maskenpflicht für KinderQuelle: Gettyimages.ru © Gregor Fischer / picture alliance

Überfüllte Wartezimmer in den Kinderarztpraxen, Alarm von Notfallmedizinern von Kinderstationen wegen Überfüllung: Deutschland erlebt gerade einen enormen Anstieg an Atemwegserkrankungen bei den kleinsten Patienten. Und Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), sieht die Spitze der Infektionswelle noch nicht erreicht. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärte der Mediziner, dass "normalerweise" erst Anfang Dezember die Erkältungssaison beginnt. Zugleich lehnte der Kinderarzt vehement die Forderung nach einer Rückkehr zur Maskenpflicht bei den Kleinsten ab. So sagte er der Zeitung: 

"Der Schrei nach Masken ist der übliche Reflex der Politik. Dabei ist die Maskenpflicht der zurückliegenden zwei Jahre ja ein wichtiger Grund für die aktuelle Krise."

Laut dem Mediziner seien wegen des Tragens des Mund-Nasen-Schutzes weder die Immunsysteme der Kinder noch der Eltern trainiert worden.

Bereits Anfang des Jahres gab es eine Erkrankungswelle bei den Kleinsten und auch schon damals hatten Experten darauf hingewiesen, dass wegen der Corona-Maßnahmen wie etwa der Maskenpflicht sowie den Abstandsregeln Infektionen bei Kindern, die wichtig für den Aufbau des Immunsystems seien, ausgeblieben sind und nun wohl nachgeholt werden. Die Kinder waren wieder in die Kitas und Schulen zurückgekehrt, hatten wieder mehr Kontakt zu anderen außerhalb des eigenen Haushalts, was laut Experten zur schnelleren Übertragung zahlreicher Viruserkrankungen beigetragen hatte.

Auch jetzt sind die Kleinsten erneut besonders von den Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) betroffen, das für Babys gefährlich sein kann. Viele Kliniken warnten davor, dass sie bereits an ihre Belastungsgrenzen gelangt seien. Die enorme Erkrankungswelle trifft dabei auf den seit Jahren angeprangerten Personalmangel auf Kinderstationen.

Laut der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) könnten laut Resultaten aus einer Befragung von 110 Kliniken in Deutschland von insgesamt 607 aufstellbaren Betten nur 367 betrieben werden. Jüngst kündigte deshalb Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an, dass man wegen der Erkrankungswelle bei Kindern vorübergehend Pflegekräfte aus dem Erwachsenenbereich zur Unterstützung in der Pädiatrie  einsetzen will.

Der BVKJ-Präsident bezeichnete den Plan des SPD-Politikers als "irrwitzig". Auch seitens der Präsidentin des Deutschen Pflegerates (DPR), Christine Vogler, kam Kritik am Vorhaben von Lauterbach. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) bezeichnete sie Lauterbachs Verlegungsplan als "Verzweiflungstat". Denn laut Vogler könne in den Kliniken "bereits jetzt nur die Minimalversorgung" gesichert werden. Sie ergänzte:

"Wir haben keine Station mehr, wo man Pflegepersonal abziehen kann."

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