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Wie man mit Kohlekraftwerken trotz Ausstiegs Milliarden macht

Der Kohleausstieg hielt nur acht Tage. Das freut den Kohlekraftwerksbetreiber Uniper. Sein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um rund 16 Prozent auf 998 Millionen Euro. Dies verspricht Uniper eine halbe Milliarde Euro als Dividende.
Wie man mit Kohlekraftwerken trotz Ausstiegs Milliarden machtQuelle: www.globallookpress.com © Rupert OberhÃ& Â�user via www.im/www.imago-images.de

Elf Steinkohlekraftwerke wurden in den letzten fünf Jahren abgeschaltet. Doch das war offensichtlich zu früh. Ein Großkraftwerk musste seit Januar sechsmal zurück ans Netz geschaltet werden. Ein Glücksfall für den Betreiber Uniper. Der finnische Mutterkonzern Fortum freut sich über seine üppigen Kohlestromerträge, die der deutsche Kunde mit bezahlt.

Für Uniper-Chef Andreas Schierenbeck lief das Corona-Jahr 2020 blendend: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging um 16 Prozent auf 998 Millionen Euro nach oben. Die Dividende stieg auf eine halbe Milliarde Euro.

Der Kohleausstieg wird sich für die Finnen weiterhin lohnen, wenn Ende dieses Jahres mit Grohnde, Brokdorf und Gundremmingen C drei der sechs verbliebenen deutschen Kernkraftwerke dichtgemacht werden. Die Bundesregierung hat bereits Stilllegungsbeihilfen für weitere 1,5 Gigawatt ausgeschrieben. Uniper fährt allerdings weiter zweigleisig: Er investiert in erneuerbare Energien und Wasserstofftechnik und will im Jahr 2035 klimaneutral sein. Für Michael Limburg, Vizepräsident des Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE) in Potsdam, ist das ein absurdes Theater:

"Es ist natürlich nicht gesund, Kohlekraftwerke immer wieder rauf- und runterzufahren. Das hat nur wirklich nichts mit CO2-Ersparnis zu tun. Aber der Uniper-Mann hatte mit den Fehlern der Energiewende gerechnet und wirtschaftlich Recht bekommen. Es sei ihm gegönnt." 

Wie die Bundesnetzagentur bestätigt, müssen weitere Anlagen, die zum 1. Januar stillgelegt wurden, auf unbestimmte Zeit in Betrieb bleiben. Der Netzbetreiber Amprion hatte bei der Agentur beantragt, das Kraftwerk Walsum 9 der Steag und das Kraftwerk Westfalen E  als "systemrelevant" einzustufen. Das verpflichtete zum Weiterbetrieb. Beide Kraftwerke verfügen mit ihren Generatoren über große, rotierende Schwungmassen, die die Frequenzhaltung im Stromnetz garantieren sollen. Das war durch die stark schwankenden Einspeisung von Wind- und Solarkraft nötig geworden.

Das Kraftwerk Heyden sollte ebenfalls zur Deckung der sogenannten Netzreserve laufen. Die Kosten für die Umrüstung tragen die Netzkunden, da diese Maßnahmen den sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb dienen sollen. Die Bundesnetzagentur betont immer wieder, dass die Kraftwerke als Netzreserve nur wenig oder keine Kohle mehr verbrennen. Die Agentur begründet die unvorhergesehenen Mehrkosten mit einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen, die auch bei den Anlagen deutlich zurückgingen und das beabsichtigte Ziel der Emissionsreduzierung erreichten.

Uniper galt als Auffanggesellschaft des E.on-Konzerns. Auf das Düsseldorfer Unternehmen hatte der frühere Marktführer E.on 2016 alles übertragen, das nicht in die von Angela Merkel angesetzte Energiewende passte: fossile Kraftwerke, Gaspipelines, einschließlich des Nord-Stream-2-Projekts.

Als "Bad Bank" der Energiebranche gestartet, wurde Uniper (12.000 Mitarbeiter) nach fünf Jahren nach außen grün. Jetzt macht das Unternehmen Geld mit der Versorgungssicherheit in einer von Politikern verursachten Energiewende. Unterdessen steigen für den Verbraucher die Preise.

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