Deutschland

DFB lässt FIFA-kritische Demonstranten von Polizei kontrollieren

Nach der Präsentation eines FIFA-kritischen Banners beim Nations-League-Spiel Deutschland gegen Italien (5:2) hat es am Dienstagabend einen Polizeieinsatz gegeben. Ausgelöst wurde der Einsatz vonseiten des DFB wegen der "Sorge um die Sicherheit der Veranstaltung".
DFB lässt FIFA-kritische Demonstranten von Polizei kontrollieren© Screenshot ZDF

Während des Nations-League-Spiels von Deutschland gegen Italien (5:2) entrollten Demonstranten für einige Minuten ein FIFA-kritisches Transparent. Nur wenig später wurden die Protestler auf Veranlassung des DFB von der Polizei kontrolliert.

Die 15 Demonstranten entrollten kurz nach Anpfiff des Fußball-Klassikers in Mönchengladbach ein Banner mit der Aufschrift "15.000 Tote für große Kulissen – FIFA und Co. ohne Gewissen!" Anschließend sollen sie den Block und das Stadion "hastig verlassen haben". Ein Sprecher der Polizei Mönchengladbach sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa):

"Es bestand dabei der Verdacht, gegen das Hausrecht verstoßen zu haben."

Demnach habe es nach der Protest-Aktion gegen die umstrittene WM Ende des Jahres in Katar eine Kommunikation zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und der Polizei gegeben. Polizeibeamte stießen wenig später auf die Personengruppe und setzten sie fest, um die Personalien aufzunehmen. Der Polizeisprecher dazu:

"Das geschah ausdrücklich nicht zur Strafverfolgung. Das Zeigen des Plakats ist durch die freie Meinungsäußerung gedeckt."

Vielmehr sei es um "den Schutz der Rechte Dritter" gegangen. Der DFB habe aber nach einer weiteren Rücksprache darauf verzichtet, rechtliche Schritte einzulegen. Ob die Personen unrechtmäßig ins Stadion gelangt waren, ist unklar. Dass sie von der Polizei aufgegriffen und festgesetzt wurden, hatte in den Sozialen Medien für reichlich Kritik und Unverständnis gesorgt.

Der DFB rechtfertigte sein Handeln in einer Mitteilung am Mittwoch damit, dass sich die Demonstranten nach dem Zeigen des Banners "sehr schnell aus dem Zuschauerbereich bewegt, sich aber weiter im Stadionumfeld aufgehalten" hätten. Der Verband fügte in seiner Erklärung hinzu:

"Auf Grund dieses untypischen Verhaltens und aus Sorge um die Sicherheit der Veranstaltung informierte der DFB die Polizei."

Später habe sich herausgestellt, dass "von der Aktion aber keinerlei Gefahr" ausging. Weiter hieß es vonseiten des DFB:

"Es ist uns ein Anliegen zu betonen, dass die Meinungsfreiheit ein hohes Gut ist. Diese einzuschränken war und ist nicht im Interesse des DFB."

Auch deshalb habe der Deutsche Fußball-Bund im Zuge des DFB-Pokalfinals "sowohl angemeldete DFB-kritische als auch FIFA WM-kritische Banner genehmigt."

Mehr zum ThemaSchon wieder Razzia beim DFB: Ermittlungen wegen Verdachts auf Untreue

(rt/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.