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Wuppertal: Messerattacke auf Mitarbeiterin im "Haus der Integration" – Polizei nimmt Täter fest

Am Donnerstagmorgen wurde eine Mitarbeiterin der Wuppertaler Ausländerbehörde durch einen Messerangriff schwer verletzt. Ihre Kollegen konnten den mutmaßlichen Täter überwältigen und festhalten, bis die Polizei eintraf. Der Angreifer wurde festgenommen. Die Mitarbeiterin wurde in ein Krankenhaus gebracht und sei außer Lebensgefahr.
Wuppertal: Messerattacke auf Mitarbeiterin im "Haus der Integration" – Polizei nimmt Täter festQuelle: www.globallookpress.com © Alexander Pohl / Alto Press / Keystone Press Agency

In Wuppertal sind die Behörden, die mit Migration und Flüchtlingen befasst sind, in einem "Haus der Integration" untergebracht. Am heutigen Donnerstagmorgen wurde dort Presseberichten zufolge eine Mitarbeiterin bei einem Messerangriff schwer verletzt. Von der Stadt Wuppertal hieß es, Kollegen der Mitarbeiterin hätten den mutmaßlichen Täter überwältigen können und bis zum Eintreffen der Polizei festgesetzt. Ein Tatmotiv sei bislang nicht bekannt, erklärte die Stadt und verwies auf die laufenden Ermittlungen der Polizei.

Nach Angaben der Polizei nahmen die Beamten einen 20-jährigen Tatverdächtigen fest. Nähere Angaben zu der Person und zum Verlauf der Tat machte die Polizei zunächst nicht. Laut FOCUS online hat sich die Tat nicht im Jobcenter, das ebenfalls im "Haus der Integration" untergebracht ist, sondern, wie Bild schrieb, im Ausländeramt ereignet. Nach Polizeiinformationen ist das 25-jährige Opfer eine Mitarbeiterin der Behörde. Sie wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert, schwebe jedoch nicht in Lebensgefahr. Bei der Tat sei ein Messer eingesetzt worden. Aus Ermittlerkreisen hieß es, bei dem Tatverdächtigen handele es sich um einen 20- oder 21-jährigen Syrer (Bild). Dieser sei im Empfangsbereich über den Tresen gesprungen und habe unvermittelt auf die Mitarbeiterin eingestochen.

Grüner OB "sehr betroffen", NRW-Innenminister "bestürzt"

Der Oberbürgermeister von Wuppertal, Uwe Schneidewind (Bündnis 90/ Die Grünen), erklärte: "Ich bin sehr betroffen von diesem schrecklichen Angriff", er wünsche der Verletzten alles Gute für ihre Genesung. Schneidewind weiter:

"Mein großer Dank und Respekt gelten den Kollegen, die mutig und ohne Rücksicht auf eine mögliche eigene Gefährdung eingegriffen und den Täter überwältigt haben. Wir werden jetzt alles tun, damit alle Kolleginnen und Kollegen im Haus der Integration auch langfristig die bestmögliche Unterstützung erhalten",

so der Oberbürgermeister. Gegenüber dpa sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU):

"Ich bin bestürzt über den brutalen Messerangriff auf die städtische Mitarbeiterin in Wuppertal. Menschen, die im öffentlichen Dienst ihr Schaffen dem Wohl der Allgemeinheit widmen, sollten nicht mit Angst zur Arbeit gehen müssen. Dem Opfer wünsche ich eine schnelle Genesung."

Die Wuppertaler Polizei suchte nach der Tat am Donnerstag weitere Zeugen sowie mögliche Fotos und Videos und verwies dabei auf ein Hinweisportal der Landespolizei.

Behörde bleibt vorerst geschlossen

Wie die Stadt Wuppertal verlautbarte, wurde das "Haus der Integration" am Donnerstag zunächst geschlossen. Auch am morgigen Freitag werde dort der normale Dienstbetrieb nicht wiederaufgenommen. Nach dem Attentat leisteten Mitarbeiter des Rettungsdienstes psychologische Unterstützung für die Mitarbeiter der Behörde.

"Das ist ein Schock für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unsere Gedanken sind bei der Kollegin, wir senden ihr die besten Wünsche zur Genesung",

erklärte der Wuppertaler Sozialdezernent Stefan Kühn.

Kritik von Beamtenbund

Auch der "Deutsche Beamtenbund Nordrhein-Westfalen" verurteilte den Angriff mit deutlichen Worten und forderte von der schwarz-grünen Landesregierung Handlungsempfehlungen für die Kommunen.

"Die Übergriffe auf Beschäftigte des öffentlichen Dienstes nehmen inzwischen überhand. Das kann die Politik nicht länger verantworten. Der Schutz der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ist vordringliche Vorgesetztenpflicht und muss deshalb auch wirklich zur Chefsache werden",

so der Landesvorsitzende Roland Staude.

Die mit dem DBB Beamtenbund verbundene "Komba Gewerkschaft NRW" sprach von dringendem politischen Handlungsbedarf:

"Gewalt gegen Beschäftigte darf nicht erst wieder in den Köpfen der Politik präsent werden, wenn ein solch schrecklicher Übergriff passiert. Ein flächendeckendes Sicherheits- und Schutzkonzept wird von uns seit Jahren gefordert und ist längst überfällig",

erklärte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Andreas Hemsing. "Wir sind tief erschüttert und entsetzt über den Messerangriff auf eine Kommunalbeschäftigte in Wuppertal. Unsere Gedanken sind bei der Kollegin und bei den Beschäftigten des Amtes", betonte er.

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(rt/dpa)

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