Deutschland

Bloomberg: Selbst 2030 wären bestenfalls 80 Prozent des deutschen Erdgasbedarfs gedeckt

An neu zu bauenden Terminals angeliefertes LNG soll das russische Erdgas in Deutschland komplett ersetzen, so die Bundesregierung. Aber ihre eigenen Zahlen belegen, dass das eine Illusion ist und im günstigsten Fall noch Jahre der Knappheit vor den Bundesbürgern liegen.
Bloomberg: Selbst 2030 wären bestenfalls 80 Prozent des deutschen Erdgasbedarfs gedeckt© IMAGO/Frederic Kern

Allein die begrenzten Kapazitäten der LNG-Terminals werden dafür sorgen, dass das russische Erdgas bei der Deckung des deutschen Bedarfs noch lange nicht ersetzt werden kann, so Bloomberg. Nach Schätzungen des Wirtschaftsministeriums können 2026 erst 56 Milliarden Kubikmeter importiert werden, was ungefähr der Menge entspricht, die 2021 per Pipeline aus Russland geliefert wurde. 2030 sollen diese Kapazitäten 76,5 Milliarden Kubikmeter erreichen, was 80 Prozent des deutschen Verbrauchs 2021 entspräche.

Dabei bestätigt das nur, dass die technische Abnahmefähigkeit dieses Volumen erreichte, aber es sagt nichts darüber aus, ob diese Menge auf dem Weltmarkt überhaupt zur Verfügung steht. Schließlich gibt es mehrere asiatische Länder, unter anderem nach wie vor China, die ebenfalls verflüssigtes Erdgas importieren, und bereits in diesem Jahr lag das Angebot weit unter der Nachfrage; die Kosten für das gelieferte LNG lagen beim Vierfachen dessen, was für das Erdgas aus der Pipeline bezahlt werden musste. Der Beschluss der Niederlande, die Förderung im Erdgasfeld Groningen einzustellen, dürfte dieses Problem weiter verschärfen.

Christian Leye, Bundestagsabgeordneter der Linken, kommentierte das so:

„In Wahrheit gibt es in den nächsten drei bis vier Jahren nicht genug Produktionskapazität für LNG, um den wachsenden Bedarf zu decken. Also lautet die unausgesprochene Strategie, dass Deutschland weiter irrsinnige Preise zahlt und andere, weniger reiche Länder, leer ausgehen.“

Das Bundeswirtschaftsministerium, so Bloomberg, wollte dies nicht kommentieren.

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bloomberg/rt de

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