Deutschland

Panzermangel: Bundeswehr kann NATO-Verpflichtungen nicht erfüllen

Der Bundeswehr fehlt es an kampffähigen Panzern für die schnelle Eingreiftruppe der NATO. Verteidigungsminister Boris Pistorius habe zwar einen "Wartungs- und Reparaturstau" eingeräumt, versicherte aber, dass das Problem "jetzt gelöst wird". Laut internen Bundeswehr-Dokumenten ist die schnelle Eingreiftruppe in diesem Jahr nicht einsatzfähig.
Panzermangel: Bundeswehr kann NATO-Verpflichtungen nicht erfüllenQuelle: www.globallookpress.com © Global Look Press / Daniel Karmann

Deutschland ist nicht in der Lage, seine NATO-Verpflichtungen zu erfüllen, falls ein Notfall eine sofortige militärische Reaktion erfordern würde, berichtete das ZDF. Berlin solle in diesem Jahr den Kern der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) des Militärblocks bilden, der zuständigen militärischen Einheit fehle es jedoch an kampffähigen Panzern für den Einsatz, so der Sender am Montag unter Berufung auf interne Dokumente.

Im Falle eines Angriffs auf die NATO ist die VJTF (schnelle Eingreiftruppe), die Organisation, die als Erste auf einen Gegner treffen soll. Die 8.000 Mann starke Truppe muss innerhalb von zwei bis sieben Tagen einsatzbereit sein, doch das Panzerbataillon 393 der Bundeswehr sei dieser Aufgabe kaum gewachsen, so das ZDF.

Bei der Bundeswehr ist nur eine einzige in Mittelthüringen stationierte Einheit mit hochmodernen Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 A7V ausgestattet. Allerdings sind nicht genügend von ihnen für den Einsatz bereit. Mindestens 30 der 44 schweren Kampfpanzer der Einheit müssten das ganze Jahr über einsatzbereit sein, um die Anforderungen der VJTF zu erfüllen. Im Januar habe die Einheit nur 17 einsatzbereite Panzer besessen. Dies ginge aus den internen Dokumenten hervor, die dem ZDF vorlägen. Im Februar habe sich diese Zahl auf 20 erhöht, was immer noch unter den VJTF-Standards läge.

Nach den dem ZDF bekannten Schätzungen der Bundeswehr sei das Bataillon in diesem Jahr nicht mehr für den VJTF-Einsatz bereit. Die Anzahl kampffähiger Panzer werde wahrscheinlich zu keinem Zeitpunkt mehr als 23 betragen. Demnach habe die Bundeswehr die Frist für die vorgeschriebene Panzerwartung bereits von 12 auf 24 Monate verlängert, um die Zahl der kampffähigen Panzer im 393. Bataillon zu erhöhen. Andernfalls hätten elf weitere Panzer als nicht einsatzfähig eingestuft werden müssen, berichtete das ZDF.

Nach Angaben des Senders musste sich die Einheit Panzer von einem anderen Bataillon im südlichen Bayern "ausleihen". Diese Einheit habe jedoch ihre eigenen Probleme mit der Verfügbarkeit von Panzern, und deren Panzerung sei nicht offiziell von der VJTF zertifiziert worden. Für das Problem wurde eine Wartungsanlage des deutschen Rüstungskonzerns KMW (Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG) verantwortlich gemacht. Aus internen Dokumenten ging hervor, dass der Wartungsrückstand bei einer Krisensitzung" auf höchster Ebene Mitte Februar erörtert wurde.

Offiziell behauptet Berlin nach wie vor, dass es bereit sei, seine NATO-Verpflichtungen zu erfüllen. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte bei seinem Besuch in Litauen in dieser Woche zwar einen "Wartungs- und Reparaturstau" eingeräumt, versicherte aber, dass das Problem "jetzt gelöst wird".

"Es besteht kein Zweifel, dass die Mission erfüllt werden kann", sagte Pistorius vor Journalisten und bezog sich dabei auf die VJTF.

Die Nachricht kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Deutschland die Entsendung von vierzehn Leopard-2-Panzern nach Kiew als Teil eines weiteren westlichen Militärhilfepakets vorbereitet.

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