Deutschland

Empfehlung für "Volksverpetzer": Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz

Die Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz empfiehlt den Weblog "Der Volksverpetzer" als Faktenchecker. Der Journalist Norbert Häring möchte daher gerne wissen, wie die Empfehlung eines solchen Hetzportals mit christlicher Nächstenliebe vereinbar ist.
Georg BätzingQuelle: www.globallookpress.com © Johannes Neudecker/dpa

Die Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) empfiehlt den Weblog Der Volksverpetzer. Darauf machte der Journalist Norbert Häring in einem jüngsten Artikel aufmerksam.

Die Clearingstelle Medienkompetenz der DBK ist eine Beratungsstelle, die 2012 an der Katholischen Hochschule Mainz angesiedelt wurde. Sie versteht sich als Angebot der katholischen Kirche für die Vermittlung eines kompetenten Umgangs mit Internet-Medien.

Unter dem "Titel Tools spezial: Fake News enttarnen" wurden Anfang Mai in der Rubrik "Recherchenetzwerke/Faktenchecks" mehrere Webseiten aufgelistet, die sich nach eigenen Angaben mit Falschmeldungen im Internet beschäftigen. An oberster Stelle standen die einschlägigen Portale Correctiv und Mimikama. An letzter Stelle wurde auch der Weblog Der Volksverpetzer vorgestellt.

Wie Norbert Häring es ausdrückte, schienen die Autoren Clearingstelle Medienkompetenz selbst nicht mit dem Volksverpetzer gefremdelt zu haben. Statt einer Beschreibung der Arbeit der Autoren von Volksverpetzer findet sich nur der Hinweis, dass es sich beim Volksverpetzer um "keinen klassischen Faktenchecker" handle. Es folgt die distanzierend wirkende Selbstdarstellung des Volksverpetzers in Anführungszeichen.

Diffamierung von Andersdenkenden

Bereits am Wert der Arbeit der sogenannten "klassischen Faktenchecker" wie Correctiv kann man zweifeln. Die Beiträge von Volksverpetzer erreichen mit ihrer politisch motivierten Hetze jedoch ein Niveau, das sich, wie Häring zu Bedenken gibt, regelmäßig an der Grenze zur justiziablen üblen Nachrede befindet.

So gehört es zur Routine von Volksverpetzer, Personen mit der falschen Meinung bevorzugt als Nazis zu beschimpfen oder sie anderweitig in ein möglichst schlechtes Licht zu rücken. Die grundsätzliche Darstellung von Personen mit der falschen Meinung bei umstrittenen Themen als Extremisten ist eher die Regel als die Ausnahme auf diesem Portal, wie Häring anhand mehrerer Beispiele belegt.

Als jüngeres Beispiel führt Häring einen Artikel über Elon Musk als neuen Eigentümer von Twitter an. Eine von Musks Neuerungen für Twitter war es, die blauen Haken für verifizierte Accounts gegen einen monatlichen Beitrag zu vergeben statt wie bisher für den Bekanntheitsgrad eines Nutzers. Da nun Personen, die laut dem Volksverpetzer die falsche Meinung haben, durch den blauen Haken eine höhere Reichweite erzielen können, wurde Musk gleich zum "Faschistenförderer".

Hetze gegen "Ungeimpfte"

Als weiteres Beispiel führt Häring die wiederholte aggressive Hetze durch die Volkverpetzer-Autoren gegen Personen an, die den im Eilverfahren zugelassenen Coronaimpfungen skeptisch gegenüberstanden. So forderten die Autoren während der Pandemie etwa den "Lockdown" für "Ungeimpfte" und legten nahe, dass "Ungeimpfte" nicht mehr medizinische behandelt werden sollten.

Wie kam die Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz dazu, Volksverpetzer als Recherchenetzwerk/Faktenchecker zu empfehlen, will Häring wissen.

"Passt das zur Nächstenliebe, die mir dereinst als ein Wesenselement des Christentums nahegebracht wurde?"

Norbert Häring findet: eindeutig nein.

Doch hieran anschließen müsste man fragen: Passt die Nächstenliebe noch zur katholischen Kirche, die während der Pandemie ihre staatstragende Rolle über ihren christlichen Auftrag stellte? Vermutlich ebenfalls nein.

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