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Turkmenistan: Sohn des amtierenden Präsidenten wird nächster Staatschef

Bei den Präsidentschaftswahlen in Turkmenistan ist der Präsidentensohn Serdar Berdimuhamedow gewählt worden. Wir blicken kurz auf die bisherigen Staatschefs des abgeschotteten Landes zurück.
Turkmenistan: Sohn des amtierenden Präsidenten wird nächster StaatschefQuelle: Gettyimages.ru © Anadolu Agency

In der Ex-Sowjetrepublik Turkmenistan führt künftig Serdar Berdimuhamedow als Sohn des Ex-Präsidenten die Geschäfte. Die Wahlkommission in der Hauptstadt Aschchabad erklärte den 40-Jährigen am Dienstag mit 72,97 Prozent der Stimmen zum Sieger des Urnengangs am 12. März. Vor einem Monat hatte der 64-jährige Gurbanguly Berdimuhamedow aus Altersgründen und nach 15 Jahren im Amt erklärt, die Geschicke des gasreichen Landes am Kaspischen Meer in jüngere Hände legen zu wollen. 

Die Wahlbeteiligung gaben die Behörden in dem zentralasiatischen Land mit 97,17 Prozent an – oder 3,26 Millionen Menschen. Die Amtseinführung wurde für den diesen Samstag (19. März) angesetzt.

Berdimuhamedow hatte bereits vor einem Jahr seinen Sohn Serdar zum Vize-Regierungschef gemacht. Er trug ihm auf, sich um die Modernisierung des Staatssystems und um eine bessere Regierungsarbeit zu kümmern. Er sei zudem für die Digitalisierung zuständig, hieß es.

Der scheidende Staatschef selbst wolle seine politische Erfahrung weiter als Vorsitzender des Volksrates nutzen, also im Oberhaus des turkmenischen Parlaments. 

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Serdar Berdimuhamedow ist der dritte Staatschef von Turkmenistan nach dessen Unabhängigkeit. Der erste Präsident, Saparmurat Nijasow, der schon seit 1985 Generalsekretär der Turkmenischen Kommunistischen Partei war, amtierte von von 1990 bis zu seinem Tod Ende 2006.  Nach der politischen Wende schottete er das Land ab und regierte es autoritär. Weltweit bekannt wurden sein Personenkult und antimodernistische Tendenzen wie die Schließung aller Bibliotheken und Theater. 

 Video: Gurbanguly Berdimuhamedow feiert Geburtstag

Der seit 2006 amtierende Gurbanguly Berdimuhamedow machte einige der absurden Auswüchse des Personenkults seines Vorgängers rückgängig und lockerte die kulturellen und gesellschaftlichen Einschränkungen. Allerdings führte er andere Verbote ein, die weltweit belächelt wurden. So müssen alle Fahrzeuge im Land weiß sein, andere Farben sind verboten. Auch er setzte auf einen Personenkult, mit weniger opulenten Auswüchsen als unter seinem Vorgänger.  So wurde für ihn in der Hauptstadt ein 21 Meter hohes und mit Gold überzogenes Reiterstandbild mit der Bezeichnung "Arkadag" (Deutsch: Beschützer) aus Marmor und Bronze errichtet. 

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rt/dpa

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