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Washington zeigt sich angesichts drohender Todesstrafe für US-Söldner "beunruhigt"

Washington ist beunruhigt, dass zwei in der Ukraine gefangengenommenen Söldnern aus den USA die Todesstrafe droht. Dies verkündete ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA. Dass Kremlsprecher Peskow eine solche Möglichkeit angedeutet habe, sei "entsetzlich".
Washington zeigt sich angesichts drohender Todesstrafe für US-Söldner "beunruhigt"© Yasin Ozturk/Anadolu Agency via Getty Images

Das Weiße Haus sei schockiert über die Annahme von Kremlsprecher Dmitri Peskow, dass die in der Ukraine gefangenen US-Söldner die Todesstrafe erhalten könnten. Das verkündete der Koordinator für strategische Kommunikation des Nationalen Sicherheitsrats der USA John Kirby. Er sagte:

"Erstens versuchen wir weiterhin, mehr über diese beiden Personen herauszufinden. Zweitens ist es entsetzlich, dass ein Beamter in Russland sogar die Möglichkeit der Todesstrafe für US-amerikanische Bürger, die sich in der Ukraine aufhielten, zulässt."

Die US-Söldner Alexander John-Robert Drueke und Andy Tai Ngoc Huynh hatten für die ukrainische Armee in der Gegend nördlich von Charkow gekämpft. Sie wurden am 9. Juni als vermisst gemeldet, demselben Tag, an dem ein Gericht in Donezk zwei Briten und einen Marokkaner als Söldner zum Tode verurteilt hatte. Am vergangenen Freitag wurden Drueke und Huynh lebend in einer Haftanstalt in Donezk vorgefunden, was die Befürchtung aufkommen ließ, dass sie das gleiche Schicksal ereilen könnte.

Auf Nachfrage von NBC News am Montag bezeichnete Peskow Drueke und Huynh als Glücksritter, die in illegale Aktivitäten verwickelt gewesen seien und auf russische Soldaten geschossen hätten. Ihr Schicksal hinge nun "von den Ermittlungen und dem anschließenden Prozess" ab.

Der 39-jährige Drueke und der 27-jährige Huynh stammen beide aus dem Bundesstaat Alabama. In einem Interview mit RT sagten sie, sie seien von ukrainischen Soldaten zurückgelassen worden und hätten sich schließlich einer russischen Patrouille ergeben.

Berichten zufolge hoffen ihre Familien, dass ihnen damit das gleiche Schicksal erspart bleibt wie den bereits erwähnten Briten Aiden Aslin und Shaun Pinner und dem Marokkaner Saadun Ibrahim, die im Mai nahe Mariupol von den Streitkräften der Donezker Volksrepublik (DVR) gefangengenommen wurden. Anfang des Monats wurden sie von einem Gericht in Donezk zum Tode verurteilt. Die Hinrichtungen sind jedoch noch nicht vollstreckt worden, da ein Berufungsverfahren anhängig ist.

In Russland ist die Todesstrafe abgeschafft, in den Donbass-Republiken Donezk und Lugansk hingegen nicht. Die dortigen Behörden sind sich einig, dass ausländische Freiwillige, die für die Ukraine kämpfen, Söldner und damit unrechtmäßige Kombattanten sind, die nicht unter den Schutz der Genfer Konventionen fallen.

Russlands Außenminister Sergei Lawrow machte dies vergangene Woche in einem Interview deutlich, als BBC nach den beiden Briten fragte, für deren Schicksal Moskau "in den Augen des Westens" verantwortlich sei. Lawrow entgegnete:

"Mich interessieren die 'Augen des Westens' nicht. Mich interessiert das internationale Recht, gemäß dem Söldner keine Kombattanten sind."

"Was sie in Ihren Augen sehen, spielt also keine Rolle."

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