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"Billiges Hütchenspiel" – Russisches Außenministerium antwortet auf dänische Absage zu Nord Stream

Dänemark wird russischen Ermittlern keinen Zugang zu den Ermittlungen der Sprengung der russischen Ostseepipelines Nord Stream und Nord Stream 2 gewähren. Nachdem der dänische Außenminister dies am Donnerstag verlautbaren ließ, kam die russische Reaktion prompt.
"Billiges Hütchenspiel" – Russisches Außenministerium antwortet auf dänische Absage zu Nord StreamQuelle: AFP © John MACDOUGALL

Moskau sieht in der Weigerung der dänischen Behörden, Russland Zugang zu den Ermittlungen der Sprengung der Gaspipelines Nord Stream und Nord Stream 2 zu gewähren, eine Manipulation mit Vertuschungsabsicht, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag im Fernsehsender Rossija 1 und fügte hinzu:

"Es ist eine Betrugsmasche, ein Dummenfang, es ist nicht einmal ein Schneeballsystem, sondern ein billiges Hütchenspiel, das ihnen meinem Eindruck nach schon lange niemand mehr abkauft, sie spielen es für die eigene Unterhaltung."

Sacharowa betonte, dass die westlichen Länder nicht zum ersten Mal versuchen, solche Geschichten zu "begraben und zu vertuschen". Der Grund dafür liege darin, dass "viel Geld auf dem Spiel steht". Dennoch werde die Geschichte der Sabotage der Nord Stream-Pipelines so nicht enden, wie man es sich in westlichen Hauptstädten vorstelle, sagte die Sprecherin des Außenministeriums.

Die scharfe Reaktion Russlands erfolgte auf die Ankündigung Dänemarks vom selben Tag, man werde Russland nicht erlauben, an den Ermittlungen zu den beiden Gaspipelines teilzunehmen, die im Herbst vergangenen Jahres gesprengt wurden. Die dänische Zeitung Local Denmark zitierte heute den dänischen Außenminister Lars Løkke Rasmussen mit diesen Worten. Rasmussen zufolge müsse Russland den Schlussfolgerungen Dänemarks vertrauen, da dieses, ebenso wie Schweden und Deutschland, ein Rechtsstaat sei. 

Am Dienstag hatte der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, bekanntgemacht, dass Russland Dänemark vorgeschlagen hätte, ein internationales Expertenteam zu bilden, das die Stränge der Nord Stream-Pipelines auf Sprengkörper untersuchen solle. Hierauf hätte er aber keine bestimmte Antwort erhalten. Es sei für Moskau schwierig, eine eigene Untersuchung durchzuführen, da einheimische Experten nicht an den Ort des Anschlags gelassen würden, erklärte der Präsident.

Ende September letzten Jahres wurden die beiden russischen Exportpipelines Nord Stream und Nord Stream 2, die auf dem Boden der Ostsee verlaufen, durch Sabotageangriffe lahmgelegt. Schweden, Dänemark und Deutschland ermitteln, sind aber noch nicht zu konkreten Ergebnissen gekommen. Der Kreml hat den Vorfall als Akt des internationalen Terrorismus bezeichnet.

Laut dem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten amerikanischen Journalisten Seymour Hersh wurde der Bombenanschlag von den Vereinigten Staaten mithilfe der NATO-Verbündeten durchgeführt: US-amerikanische Taucher legten während der Sommerübung BALTOPS Sprengfallen an die Gaspipelines, und drei Monate später zündeten die Norweger die Sprengsätze.

Die New York Times berichtete vergangene Woche über Geheimdienstberichte, wonach eine "pro-ukrainische Gruppe" hinter dem Anschlag auf Nord Stream steckte und ihre Pläne der Führung in Kiew nicht unbedingt bekannt waren.

Der Pressesprecher des Präsidenten, Dmitri Peskow, bezeichnete solche Veröffentlichungen als eine koordinierte Medienkampagne, die die Aufmerksamkeit ablenken soll. Russland werde nach wie vor aus dem Verfahren herausgehalten, so Peskow, und Moskau habe vor einigen Tagen entsprechende Noten aus Kopenhagen und Stockholm erhalten.

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