Russland

Russisches Industrie- und Handelsministerium erstellt Warenliste für Parallelimport

Russlands Ministerium für Industrie und Handel erstellt eine Liste von Waren, die zum Parallelimport zugelassen sind. Demnach dürfen insgesamt über 50 Warengruppen von über 200 Marken ohne Zustimmung der Hersteller in Russland verkauft werden.
Russisches Industrie- und Handelsministerium erstellt Warenliste für ParallelimportQuelle: Sputnik © Evgeny Odinokov

Apple, Samsung, Tesla, Bentley und etwa 200 andere Markenwaren von Firmen, die Russland verlassen haben, dürfen ohne Genehmigung der jeweiligen Hersteller ins Land eingeführt werden. Am Freitag unterzeichnete Russlands Handels- und Industrieminister Denis Manturow nach Angaben der Zeitung Iswestija eine entsprechende Liste.

Das Dokument soll ermöglichen, bereits mit einem Warenzeichen markierte Erzeugnisse, deren Hersteller ihre Einfuhr nach Russland verweigern, ins Land zu importieren und die heimischen Wirtschaftsinteressen zu schützen, erklärte das Ministerium. Das Verzeichnis beinhaltet Warengruppen und Marken, die zum Parallelimport nach Russland zugelassen werden.

Beim Parallelimport erfolgt die Einfuhr der Güter durch Drittimporteure, ohne dass ein solcher Vertriebsweg vom Hersteller autorisiert wurde. Dabei ist anzumerken, dass Parallelimporte nicht etwa in den Bereich des Schwarzmarkts fallen, sondern im Allgemeinen legal und etwa von der EU im Rahmen der Warenverkehrsfreiheit ausdrücklich zugelassen sind.

Insgesamt ließ Russlands Handelsministerium über 50 Warengruppen zum Parallelimport zu. In einigen Fällen wurde die Einfuhr konkreter Marken gestattet. Beispielsweise sind in der Kategorie der Kraftfahrzeuge Land Rover, Jeep, Jaguar, Chrysler, Bentley, Cadillac, Tesla, Volvo, Skoda, Toyota, Nissan und andere aufgelistet. Andere Warengruppen wie etwa Bekleidung wurden unabhängig von Firmenzeichen für den Parallelimport freigegeben.

Möbel und Schmuckgegenstände wurden nicht ins Verzeichnis aufgenommen. Letztere hätten keinen strategischen Wert und könnten auch von einheimischen Produzenten hergestellt werden, erklärte das Handelsministerium diesbezüglich.

Vor dem Hintergrund der russischen Militäroperation in der Ukraine hatten zahlreiche westliche Firmen den Vertrieb ihrer Waren in Russland eingestellt. Die von Iswestija zitierten Wirtschaftsexperten erklärten, dass die Zulassung von Parallelimporten durch das Handelsministerium in zweierlei Hinsicht begründet sei. Der Handelsmarkenschutz bleibe erhalten und die Versorgung der Bevölkerung mit notwendigen Gütern sei sichergestellt. Allerdings lasse die Einfuhrfreigabe noch keine Schlüsse zu, wann genau und zu welchen Preisen die Produkte tatsächlich auf dem russischen Markt wieder erscheinen würden, denn auch Drittimporteure wären von Logistikproblemen betroffen und könnten mit Sanktionen belegt werden.

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