Asien

Medienbericht: Chinesisches Militär testet Hyperschallraketen bei simulierter Taiwan-Blockade

Die Militärübungen der chinesischen Armee rund um die Insel Taiwan wurden am Mittwoch mit einer simulierten Seeblockade und unterschiedlichen Manövern auf See, zu Land und in der Luft fortgesetzt. Auch Tarnkappenjets und Hyperschallraketen sollen zum Einsatz gekommen sein.
Medienbericht: Chinesisches Militär testet Hyperschallraketen bei simulierter Taiwan-Blockade© Global Look Press / Zhang Guojun

Als Reaktion auf den Taiwan-Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi hat die Volksbefreiungsarmee Chinas großangelegte Militärübungen vor der Insel gestartet. Diese umfassen "den Einsatz fortschrittlicher Waffen", darunter hochmoderne Hyperschallraketen vom Typ DF-17, so die chinesische Zeitung Global Times.

Die laufenden Übungen umfassen "eine Blockade der Insel, einen Angriff auf See sowie Land- und Luftkampfübungen", berichtete das staatliche Medienorgan am Mittwoch und fügte hinzu, dass auch chinesische J-20-Tarnkappenflugzeuge an den Übungen teilnehmen.

Zu Beginn der Hauptphase am Donnerstag bezeichnete das Blatt die Übungen als "beispiellos" und fügte hinzu, dass chinesische Raketen voraussichtlich "zum ersten Mal über die Insel Taiwan fliegen werden". Es werde erwartet, dass die Streitkräfte der Volksbefreiungsarmee in das Gebiet innerhalb von zwölf Seemeilen um die Insel eindringen und die Insel möglicherweise "vollständig umzingeln werden", fügte die Zeitung unter Berufung auf Militärexperten hinzu.

Das Kommando Ost der chinesischen Streitkräfte erklärte am Mittwoch, dass die an der Übung beteiligten Streitkräfte bereits "realistische kampforientierte" Übungen nördlich, südwestlich und südöstlich der Insel durchgeführt hätten.

Laut der Nachrichtenagentur Xinhua sollen die Manöver mindestens bis Sonntagmittag andauern. Diese würden "echtzeitliche Feuerübungen in sechs großen Seegebieten und deren Luftraum rund um die Insel Taiwan" beinhalten.

Die von der Global Times am Mittwoch erwähnten DF-17-Raketen wurden vom chinesischen Militär erstmals am 31. Juli 2022 öffentlich in Aktion vorgeführt. Damals wurde in einem offiziellen Video zur Feier des 95. Jahrestages der Gründung der Volksbefreiungsarmee eine Rakete abgefeuert, die in den chinesischen Medien als "Flugzeugträger-Killer" bezeichnet wurde.

Die DF-17 Dongfeng (zu Deutsch: Ostwind) soll als Sprengkopf ein Hyperschallflugobjekt verwenden, das fünfmal schneller als die Schallgeschwindigkeit fliegt und eine "unberechenbare Flugbahn" hat. Nach Angaben der Global Times ist die Rakete besonders gut geeignet, um langsame Ziele wie Flugzeugträger zu treffen.

Die Meldung über den Einsatz dieser Raketen kommt, nachdem die Spannungen um Taiwan eskaliert sind. Am Dienstag besuchte Pelosi die Insel, die Peking als Teil des chinesischen Hoheitsgebiets betrachtet. Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, die an dritter Stelle der US-Präsidentschaftskandidatenliste steht, ist damit die ranghöchste US-amerikanische Beamtin seit 1997, die die selbstverwaltende chinesische Insel besuchte. Peking hatte zuvor wiederholt gegen diesen Schritt protestiert und ihn als Provokation bezeichnet.

Peking reagierte auf Pelosis Taiwan-Reise mit Militärübungen in der Umgebung der Insel und warnte die USA, dass der Besuch "schwerwiegende Auswirkungen" auf die bilateralen Beziehungen zwischen Peking und Washington haben werde.

Seit 1949 wird Taiwan von den im chinesischen Bürgerkrieg besiegten Nationalisten regiert, die mit Hilfe der USA vom Festland evakuiert worden waren. Die Regierung in Taipeh bezeichnet sich selbst als Republik China und hat nie offiziell die Unabhängigkeit erklärt. Das Weiße Haus unterhält inoffiziell enge Beziehungen zu Taipeh, einschließlich Waffenverkäufe, obwohl Washington Peking offiziell als einzige legitime Autorität in China anerkennt.

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