Asien

Nordkorea begründet Artilleriebeschuss in Richtung Südkorea

Pjöngjang und Seoul führten hunderte Artillerieangriffe auf die maritime Pufferzone durch und tauschten gegenseitige Anschuldigungen aus. Nordkorea nannte den Artilleriebeschuss eine Antwort auf die Übungen zwischen den USA und Südkorea nahe der Grenze.
Nordkorea begründet Artilleriebeschuss in Richtung SüdkoreaQuelle: Gettyimages.ru © menonsstocks

Der Generalstab Nordkoreas erläuterte, aus welchem Grund die Truppen am 5. Januar Artilleriefeuer in Richtung Südkorea aufgenommen hatten. Demnach sei das auf die "von Südkorea in diesem Jahr durchgeführten Übungen" zurückzuführen, berichtet Yonhap.

Am 4. Januar wurde das eine Woche lang andauernde Militärmanöver zwischen südkoreanischen und US-amerikanischen Truppen abgeschlossen. Die Übungen fanden in der Nähe der nordkoreanischen Grenze statt und wurden mit schweren Geschützen abgehalten. Vertreter der Demokratischen Volksrepublik Korea (kurz DVRK) kritisierten, dass die Manöver "rücksichtslos" seien und "die Hölle des Atomkriegs" heraufbeschwören würden.

Nach eigenen Angaben habe das nordkoreanische Militär daraufhin insgesamt 192 Schüsse aus 47 Geschützen abgefeuert, wobei die Richtung des Kampfschießens der Marine keine indirekten Auswirkungen auf die Inseln Yeonpyeong und Baengnyeong gehabt haben soll. Die DVRK bezeichnete die Anschuldigungen Seouls und die Ankündigung, die Bevölkerung der Inseln zu evakuieren, als eine "völlig abwegige Behauptung, die darauf abzielt, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen". Der nordkoreanische Generalstab betonte: 

"Wenn unsere Feinde unter dem Vorwand einer sogenannten Antwort provokative Handlungen unternehmen werden, wird unsere Armee ein noch nie dagewesenes Maß an Entschlossenheit zeigen."

Überdies fügte das nordkoreanische Militär hinzu, dass "das Konzept der gemeinsamen ethnischen Zugehörigkeit und Verwandtschaft bereits aus unserer Wahrnehmung getilgt ist".

Südkorea erklärte, die nordkoreanischen Geschosse seien in der maritimen Pufferzone gelandet. Seoul bezeichnete die Schüsse als Provokation und führte anschließend Schießübungen durch. Rund 400 Geschosse wurden auf die maritime Pufferzone abgefeuert ‒ doppelt so viele wie seitens der DVRK.

Kim Jong-un, der nordkoreanische Staatschef, wies die Armee an, sich auf einen Krieg vorzubereiten, und befahl ihr, im Falle von Provokationen auf eine "totale Zerstörung" der USA und Südkoreas vorbereitet zu sein. Er versprach, mehr Militärsatelliten zu starten und die Produktion von Kampfdrohnen zu erhöhen. Von CBS befragte Analysten erklärten die Rede als einen Versuch, seine Verhandlungsposition im Falle eines Dialogs mit Washington zu stärken.

Wiederum versprach der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol in seiner Neujahrsansprache, die Präventivschlagkapazitäten zu stärken.

In der Pufferzone, die im Rahmen eines Abkommens zum Abbau der Spannungen an der Grenze 2018 eingerichtet wurde, waren die Übungen und Schüsse verboten. Seoul setzte das Abkommen Ende 2023 teilweise aus, um gegen den Start eines Spionagesatelliten durch Nordkorea zu protestieren. Pjöngjang zog sich im November einseitig aus dem Abkommen zurück.

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