Nahost

Neue US-Militärbasen in Saudi-Arabien – Iran sieht darin mögliche Angriffspläne

Das US-Militär plant weitere Basen in Saudi-Arabien, um im Falle eines Krieges mit dem Iran von Saudi-Arabien aus zu operieren. Dazu gibt es eine vorläufige Vereinbarung mit Riad zur Nutzung von Luftwaffenstützpunkten und Seehäfen in den westlichen Regionen des Landes.
Neue US-Militärbasen in Saudi-Arabien – Iran sieht darin mögliche AngriffspläneQuelle: www.globallookpress.com © Global Look Press/ US Marine

Das US-Militär erwägt angesichts erhöhter Spannungen mit dem Iran, einen Hafen am Roten Meer in Saudi-Arabien und zwei weitere Flugplätze zu nutzen.

Obwohl es offiziell lediglich als Notfall-Maßnahme gilt, wurden das Entladen und der Versand von Fracht auf dem Landweg von Saudi-Arabiens Hafen in Yanbu, ein wichtiger Terminal für Öl-Pipelines im Königreich, bereits getestet, wie das US-Militär am Dienstag mitteilte.

Die Nutzung des Hafens und der Luftwaffenstützpunkte in Tabuk und Taif entlang des Roten Meeres würde dem amerikanischen Militär mehr Optionen entlang einer bedeutenden Wasserstraße geben, die durch mutmaßliche Minen- und Drohnenangriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen zunehmend unter Beschuss geraten sei, hieß es zur Begründung. In Tabuk liegt die King Faisal Air Base und in Taif die King Fahd Air Base.

Laut US-Marinekapitän Bill Urban, einem Sprecher des Zentralkommandos (CENTCOM), habe die Untersuchung der Standorte bereits vor über einem Jahr begonnen, ausgelöst durch einen Drohnen- und Raketenangriff im September 2019 auf saudische Ölanlagen, welche Riad und Washington dem Iran zuschreiben, trotz Dementis aus Teheran.
Dies seien umsichtige militärische Planungsmaßnahmen, keineswegs provokativ, sondern für einen vorübergehenden oder bedingten Zugang von Einrichtungen im Falle einer Eventualität, versicherte Urban. Auch komme es nicht einer Ausweitung des US-Fußabdrucks in der Region oder im Königreich Saudi-Arabien gleich, meinte der Marinekapitän. Die USA haben bereits Stützpunkte und Personal in Bahrain, Katar, Kuwait, den Vereinigten Arabischen Emiraten, dem Oman, im Irak sowie Saudi-Arabien.

Das US Central Command unterhält eine vorgeschobene Kommandobasis auf der Al Udeid Air Base in Katar. Kuwait beherbergt das vorgeschobene Hauptquartier der US Army Central, während die Vereinigten Arabischen Emirate amerikanische Flieger und Matrosen beherbergen. Von Bahrain aus operiert die 5. Flotte der US Navy vor der Küste Saudi-Arabiens.

Auf der Prince Sultan Air Base südöstlich von Riad befinden sich seit der Entscheidung vom ehemaligen US-Präsident Trump, dem Iran noch mehr Militär in der Region entgegenzuhalten, etwa 2.500 US-Soldaten samt Kampfjets und Patriot-Raketenbatterien.

Im Zusammenhang mit den neuen, in Saudi-Arabien geplanten Militärbasen wurde mehrfach eine vermeintlich notwendige Flexibilität erwähnt.

Das US-Militär behält sich bereits "Notfallpläne" in der Region vor. So gibt es Vereinbarungen, die den US-Streitkräften das Recht einräumen, unter bestimmten Umständen Stützpunkte im Oman zu nutzen. Die Westküste Saudi-Arabiens biete zusätzlichen Abstand zum Iran und Schutz vor möglichen Angriffen durch ballistische Raketen. Saudi-Arabien und andere arabische Golfstaaten sind Top-Kunden amerikanischer Rüstungsgüter und zählen auf die USA, um den freien Fluss von Öl und Waren durch die Straße von Hormus im Persischen Golf zu gewährleisten.

Alireza Miryousefi, Sprecher der iranischen Vertretung bei den Vereinten Nationen, kritisierte die Planung weiterer Militärbasen der USA in Saudi-Arabien und nannte die Präsenz ausländischer Truppen im Nahen Osten "einen der Hauptgründe für die chaotische Situation und die Unsicherheit in unserer Region".

"Jede 'Eventualität für einen Konflikt' mit dem Iran würde nur Sinn machen, wenn ein anderes Land beabsichtigt, den Iran anzugreifen, und wir sind entschlossen, uns zu verteidigen, wenn wir angegriffen werden", betonte Miryousefi.

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