Nahost

Telegram sperrt Hamas-Kanäle

Der Messenger Telegram hat den Zugriff auf den offiziellen Kanal der Terrorgruppe Hamas für Android- und Apple-Nutzer eingeschränkt – offenbar eine Reaktion auf den Druck seitens Google und Apple.
Telegram sperrt Hamas-KanäleQuelle: Gettyimages.ru © NurPhoto

Telegram hat auf Mobilgeräten den Zugriff zum offiziellen Hamas-Kanal eingeschränkt. "Einige der Kanäle, denen Sie folgen, sind in Ihrer Telegram-Version aufgrund der Richtlinien von Google Play möglicherweise nicht mehr zugänglich", heißt es in einer Mitteilung, die den Nutzern angezeigt wird. Wenn man von einem mobilen Gerät aus versucht, einen Telegram-Kanal der Hamas aufzurufen, erscheint nun die Meldung: "Der Zugriff auf diesen Kanal ist eingeschränkt."

Die russische Agentur TASS berichtet, dass auch der Kanal des militärischen Flügels der Hamas, der Al-Qassam-Brigaden, blockiert wurde. Allerdings ist der Kanal des Sprechers der Bewegung, Izzat al-Risheq, weiterhin verfügbar, ebenso wie die Kanäle des Islamischen Dschihad und der Hisbollah.

Der Messenger teilte mit, dass Nutzer, die weiterhin Zugriff auf diese Kanäle haben möchten, die mobile App direkt von der Telegram-Webseite und nicht über den App Store herunterladen sollten.

Zu Beginn der Eskalation in Nahost hatte Telegram-Gründer Pawel Durow noch betont, dass die Plattform nicht die Absicht habe, die Aktivitäten der Hamas umfassend zu blockieren, da der Schritt die Informationslage über das Geschehen vor Ort verschlechtern könnte: "Die Hamas hat Telegram vor den Raketenangriffen auf Aschkelon genutzt, um die Zivilbevölkerung zu warnen, dass sie das Gebiet verlassen müssten. Wird die Schließung dieses Kanals dazu beitragen, Leben zu retten – oder würde es noch mehr Leben gefährden?", schrieb Durow.

Die Sperrung vom Dienstag deutet darauf hin, dass es sich um eine Forderung von Google und Apple handelt, die dem Unternehmen wahrscheinlich mit einer Entfernung aus dem Play Store beziehungsweise App Store drohten, wenn die offiziellen Konten der Hamas nicht gesperrt würden.

Am Montag hatte Bloomberg berichtet, dass Google auf Google Maps keine Echtzeitinformationen über den Verkehr in Israel und im Gazastreifen mehr anzeigen wird. Laut einer Quelle sei dies auf Ersuchen des israelischen Militärs geschehen. Vergleichbare Maßnahmen hat auch Apple ergriffen, wie israelische Medien berichten.

 

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