Nahost

Noch ein Krieg? Israel verstärkt Truppen an der Grenze zu Libanon

Ein arabisches Land soll der Hisbollah glaubwürdige Informationen übermittelt haben, dass Israel eine großangelegte Invasion im Libanon starten werde. Israel will nach Ende des Gaza-Krieges auf die Einhaltung einer Pufferzone im Süden des Libanons bestehen.
Noch ein Krieg? Israel verstärkt Truppen an der Grenze zu LibanonQuelle: AFP © Jalaa Marey

Es gibt Anzeichen für eine bevorstehende Invasion im Libanon. Israel soll seine Elitetruppen nahe der Grenze zum Libanon stationiert haben. Die aus Tausenden Elitesoldaten bestehende Golani-Brigade wurde Berichten zufolge zusammen mit Merkava-Panzern und anderen gepanzerten Fahrzeugen nahe der Grenze zum Libanon stationiert. Laut Informationen eines nicht genannten arabischen Landes an die Hisbollah plant Israel eine großangelegte militärische Invasion im Libanon.

Die israelischen Streitkräfte (IDF) hätten am Wochenende eine zunehmende Anzahl von Übungen abgehalten, bei denen die Kriegsführung mit der Hisbollah im Norden Israels simuliert wurde, hieß es in der israelischen Zeitung JPost.

Seit dem 8. Oktober gibt es täglich gegenseitigen Beschuss und Zehntausende Vertriebene auf beiden Seiten der israelisch-libanesischen Grenze: Die Hisbollah attackiert Ziele in Israel, damit sie eine zweite Front gegen Tel Aviv eröffnet – und Israel schlägt zurück.

Ein Krieg mit der Hisbollah sei derzeit wahrscheinlicher als in der Vergangenheit, sagte der Stabschef der israelischen Armee (IDF) in der vergangenen Woche, da seither Truppen für eine Offensive im Libanon trainierten und die Armee ihre intensivsten Kampfphasen im Gazastreifen beendet habe. Israel sei bereit, "die Kampfbereitschaft im Libanon zu erhöhen", so Halevi. Die IDF habe "ein ganz klares Ziel: die Rückkehr der Bewohner in den Norden".

Seit der Hamas-Offensive im Hinterland Israels sind im Grenzgebiet 80.000 Israelis dem Evakuierungsaufruf der Regierung gefolgt. Der Washington Post zufolge kann die Regierung in Tel Aviv davon ausgehen, dass nur noch bis Ende Januar Zeit für eine diplomatische Lösung bleibt. Israel will nach Ende des Gaza-Krieges auf die Einhaltung einer Pufferzone im Süden des Libanons bestehen. Vorher muss die Hisbollah über den Fluss Litani im Südlibanon zurückgedrängt werden, wenn die Verhandlung dabei nicht hilft, dann durch einen Krieg. Der Fluss verläuft parallel zur israelisch-libanesischen Grenze und liegt rund 30 Kilometer nördlich davon.

In Israel wird die Gefahr eines Krieges mit der Hisbollah als hoch bewertet. Die Verantwortlichen in Tel Aviv sind sich darüber im Klaren, dass die Hisbollah über eine wesentlich größere militärische Schlagkraft verfügt als etwa die Hamas. Immer wieder gibt es daher Stimmen in Politik und Militär, die einen Präventivschlag gegen die Miliz nicht ausschließen wollen. Das Waffenarsenal der libanesischen Hisbollah wird als eine der größten existenzielle Bedrohungen für Israel angesehen. Bis zu 150.000 Raketen sollen der schiitischen Hisbollah zur Verfügung stehen. Bei einem umfassenden Angriff drohen israelische Infrastrukturen wie Kraftwerke, Flughäfen, Krankenhäuser, Einkaufzentren durch Hisbollah-Raketen unter Beschuss zu geraten. 

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