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Minsk: Zehntausende unterstützen Oppositionskandidatin bei größter Kundgebung seit Jahren

Am Donnerstag strömten Zehntausende Menschen in den Druschba-Park in der weißrussischen Hauptstadt Minsk, um Swetlana Tichanowskaja, die Herausfordererin des amtierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko, zu unterstützen. Die Veranstaltung verlief friedlich.
Minsk: Zehntausende unterstützen Oppositionskandidatin bei größter Kundgebung seit JahrenQuelle: AFP © SERGEI GAPON

Zehntausende Menschen versammelten sich in den Abendstunden im Druschba-Park in Minsk, um Swetlana Tichanowskaja, der Herausfordererin des amtierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko ihre Unterstützung zu geben. Die Demonstranten hielten ihre Handys mit leuchtenden Blitzlichtern empor. Rot-grüne Staatsbanner sowie historische weiß-rot-weiße Flaggen wurden geschwenkt. Wie die Menschenrechtsorganisation Wesna mitteilte, erreichte die Teilnehmerzahl der Kundgebung mindestens 63.000 Menschen.

Tichanowskaja begann ihre Rede auf der Kundgebung auf Weißrussisch und wechselte später zur russischen Sprache. Sie sagte, dass sie eine Revolution in Weißrussland ablehne und sich "friedliche Veränderungen durch faire Wahlen" wünsche.

Nach Angaben der Behörden in Minsk verlief die Veranstaltung ohne Vorfälle, es wurden keine Festnahmen oder Provokationen gemeldet.

Tichanowskaja gilt nach dem Ausschluss anderer aussichtsreicher Oppositionskandidaten als größte Herausfordering von Amtsinhaber Alexander Lukaschenko bei den Präsidentschaftswahlen am 9. August. Die 37-Jährige ging laut eigenen Angaben für ihren Mann Sergei Tichanowskij ins Wahlrennen, der sich seit Ende Mai in Untersuchungshaft befindet. Ihm werden Wahleinmischung und Behinderung der Arbeit der Zentralen Wahlkommission vorgeworfen. Am Donnerstag wurden gegen ihn weitere Vorwürfe der Anstachelung zu Massenprotesten im Zusammengang mit der jüngsten Festnahme von 33 russischen Staatsbürgern in Minsk erhoben.

Für bessere Chancen bei den bevorstehenden Wahlen schloss sich Tichanowskaja mit den Wahlkampfteams der von der Wahl ausgeschlossenen Bewerber Wiktor Babariko und Waleri Zepkalo zu einem Bündnis zusammen. Im Fall ihres Sieges will Tichanowskaja Neuwahlen ansetzen, zu denen alle Kandidaten zugelassen werden, und auch politische Gefangene freilassen.

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