Europa

Ukrainischer Abgeordneter ermahnt Bürger: Allein im Auto fahren hilft nur Putin

Der Vorsitzende des Energieausschusses im ukrainischen Parlament hat die Bürger seines Landes dazu aufgefordert, Benzin verantwortungsvoll zu verbrauchen. Dazu gehöre etwa auch, nicht allein im Auto herumzufahren. In diesem Fall würde dann quasi immer der russische Präsident als Nutznießer mit im Wagen sitzen.
Ukrainischer Abgeordneter ermahnt Bürger: Allein im Auto fahren hilft nur PutinQuelle: Gettyimages.ru © Anadolu Agency / Contributor

Alleine im Auto zu fahren sei in der gegenwärtigen Energiekrise keine kluge Art der Ressourcennutzung. Wer also Benzin verschwendet, helfe zugleich dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, erklärte Andrei Geros, der Vorsitzende des Energieausschusses im ukrainischen Parlament.

Bei einem Pressegespräch am Dienstag bedankte sich Geros für die Öllieferungen aus Westeuropa und für die Tatsache, dass sich dadurch die Situation an den ukrainischen Tankstellen stabilisiert habe und sich hoffentlich weiter verbessern werde. Im Juni konnte die Ukraine ihre Treibstoffimporte im Vergleich zum Mai um 50 Prozent auf 600.000 Tonnen steigern, fügte Geros hinzu. Allerdings sollten, so der Vorsitzende des Energieausschusses im Parlament, auch die Bürger selbst Verantwortung übernehmen. Geros führte aus: 

"Es wäre schön, wenn wir alle gemeinsam handeln und mehrere Leute im Auto sitzen würden. Wir können sagen, wenn Sie alleine fahren, dann bedeutet dies, dass Sie Putin fahren. Wenn Sie den Sitz auf der rechten Seite und die Rückbank frei haben, ist das keine optimale Nutzung der Ressourcen."

Geros, der die ukrainische Regierungspartei "Diener des Volkes" vertritt, teilte auch mit, dass an einigen Tankstellen im Land eine Verkaufsobergrenze von 40 Litern pro Auto gilt, an anderen sogar nur 20 Liter. Er versprach, dass diese Limits im Juli "entweder angehoben oder abgeschafft" werden.

Die Europäische Union sah sich in den letzten Monaten mit einer Energiekrise konfrontiert, weil die EU-Mitgliedsländer nach dem Beginn der Militäroperation Russlands in der Ukraine Schritte unternommen haben, um die russischen Energielieferungen zu reduzieren.

Die Vertreter der EU-Staatengemeinschaft beschuldigten den Kreml anschließend, seinerseits die Energieressourcen als politische Waffe einzusetzen und behaupteten, der Ukraine-Konflikt sei für die steigenden Benzin- und Dieselpreise, für die Inflation in der EU sowie für die in die Höhe schießenden Lebenshaltungskosten in den Mitgliedsländern verantwortlich. Moskau wiederum wies diese Anschuldigungen stets zurück und erklärte, die derzeitige Krise in der EU und den USA sei das Ergebnis systematischer wirtschaftspolitischer Fehler westlicher Politiker.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.