Europa

Waldbrände in Europa: Ist immer die Hitzewelle schuld – oder steckt auch Kalkül dahinter?

Europa brennt. Schuld daran ist die anhaltende Dürreperiode infolge der Hitzewelle. Doch nicht alle Brände haben einen natürlichen Ursprung. Auch Brandstiftung und versehentlich verursachte Brände halten die Feuerwehren in Atem.
Waldbrände in Europa: Ist immer die Hitzewelle schuld – oder steckt auch Kalkül dahinter?Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Panagiotis Balaskas / Euro

In Europa wüten wegen der bereits seit Wochen anhaltenden Trockenheit vielerorts Waldbrände. Betroffen sind derzeit vor allem südliche Länder wie Italien oder Spanien. Aber auch in Deutschland ertönen vermehrt die Feuerwehrsirenen. Jedoch sind nicht alle Waldbrände auf die dafür überwiegend verantwortlich gemachte Hitzewelle zurückzuführen.

In vielen Fällen steckt auch Brandstiftung dahinter, dass Anwohner und Feuerwehrleute verzweifelt gegen Feuer kämpfen müssen, die ihre Häuser zu zerstören drohen. Grund dafür sind oftmals auch wirtschaftliche Interessen großer Unternehmen, die sich durch die Zerstörung der teils unter Naturschutz stehenden neue Anbauflächen erhoffen.

"In der Regel sind bis zu 98 Prozent der Brände im Mittelmeerraum vom Menschen verursacht, und etwa zwei Prozent haben natürliche Ursachen wie Blitzschlag", erklärte der Brandexperte Lindon Pronto vom European Forest Institute (EFI) der Nachrichtenplattform Watson. Ursachen für die von Menschen verursachten Brände gebe es demnach viele. Hauptursachen seien jedoch Brandrodungen in der Landwirtschaft und unbeabsichtigt verursachte Brände durch ganz alltägliche Situationen – wie zum Beispiel ein von landwirtschaftlichen Maschinen erzeugter Funken, der das sich unter ihm befindliche Gras entzündet.

Tragischer Unfall oder Brandstiftung?

Dass dieses Beispiel nicht aus der Luft gegriffen ist, zeigt ein aktueller Fall, bei dem ein Aufforstungsunternehmen versehentlich einen Großbrand in Spanien verursacht hat. Der Brand in der nordöstlichen Region Aragón, bei dem schätzungsweise rund 14.000 Hektar Wald zerstört wurden, sei nach Angaben des verantwortlichen Unternehmens Land Life durch einen Funken verursacht worden, der von einem Bagger ausging, der von einem seiner Auftragnehmer zur Vorbereitung des Bodens für die Baumpflanzung im Winter eingesetzt wurde.

1.700 Menschen mussten vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden. Erst am späten Donnerstagabend konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. Das Unternehmen bedauere die entstandenen Schäden und Unannehmlichkeiten zutiefst. "Wir haben großes Mitgefühl mit den Menschen vor Ort, die aus ihren Häusern evakuiert werden mussten und deren Landschaft schwer beschädigt wurde", erklärte Land Life in einer Mitteilung.

Doch spanischen Medien zufolge sei der jetzige Brand nicht der erste, der in Zusammenhang mit dem Aufforstungsunternehmen steht. Die regionalen Behörden beschuldigen Land Life demnach, im vergangenen Monat einen weiteren Brand in der Region verursacht zu haben, bei dem 20 Hektar Land verbrannt wurden. "Es ist nicht richtig, dass sie weiterarbeiten, wenn das schon einmal passiert ist", sagte der Bürgermeister von Bubierca, einem der evakuierten Dörfer, der Zeitung El Heraldo de Aragón.

Das niederländische Aufforstungsunternehmen Land Life engagiert sich nach eigenen Angaben für die Wiederherstellung von geschädigtem Land auf der ganzen Welt. Könnten hinter den vermeintlich versehentlich verursachten Waldbränden in Spanien somit auch wirtschaftliche Interessen stehen? Als eine der wichtigsten Strategien im Kampf gegen die Klimakrise und damit einhergehende Dürreperioden und Hitzewellen gilt die Aufforstung. Die Europäische Union förderte daher zuletzt verstärkt verschiedene Unternehmen, die im Rahmen von Klimaschutzprojekten Bäume pflanzen, um die Böden vor Austrocknung und Erosion zu schützen – zur Eingrenzung der gestiegenen Waldbrandgefahr.

Für niedergebrannte Wälder locken somit auch lukrative Aufträge für deren Wiederaufforstung. Zwar lässt sich abschließend nicht feststellen, ob der Brand von Land Life versehentlich oder doch eher absichtlich gelegt wurde. Jedoch gilt auch hier: Geld regiert die Welt. So ist der Umstand, dass die Anwohner der von den Bränden betroffenen Region im nordöstlichen Spanien zum Teil auch Vorsatz vermuten, überwiegend auf den Hauptgeschäftszweig des Unternehmens zurückzuführen – die Wiederherstellung zerstörter Natur. Auf der Webseite von Land Life heißt es hierzu:

"Die Land Life Company wurde aus der gemeinsamen Überzeugung heraus gegründet, dass ein geschäftlicher Ansatz und Technologie Innovationen vorantreiben können, um die Natur zu unseren Lebzeiten wiederherzustellen."

Die Folgen der Waldbrände – egal, aus welchem Grund sie ausbrechen – sind allerdings immer verheerend. Neben enormen Schäden an der Umwelt haben die Brände aber auch wirtschaftliche Folgen. Und weniger Bäume bedeuten auch Erosion, Erdrutsche und Flutwellen, was schlussendlich Menschenleben gefährdet. In den letzten Tagen hatte die spanische Feuerwehr mit mehr als neun großen Waldbränden zu kämpfen. Als die gefährlichsten galten zwei Ausbrüche im Nordwesten Galiciens. Einige der bisher 11.000 wegen der Brände in Spanien evakuierten Menschen konnten allerdings wieder in ihre Häuser zurückkehren.

Mehr zum Thema - Tausende Tote durch Hitze in Südeuropa – Ärzte fordern Hitzeschutzplan für Deutschland

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.