Europa

Serbisch-albanische Spannungen im Norden Kosovos eskalieren – Barrikaden werden errichtet

Die Spannungen im mehrheitlich von Serben bewohnten Norden Kosovos haben am Sonnabend zugenommen, nachdem die kosovarische Regierung mindestens einen ehemaligen Beamten, der ein ethnischer Serbe ist, hatte verhaften lassen. Es wird befürchtet, dass die Lage in der Nacht weiter eskalieren könnte.

In dem mehrheitlich von Serben bewohnten Norden der abtrünnigen Republik Kosovo rund um die Stadt Mitrovica eskalieren nach zahlreichen Medienberichten am Sonnabend die Spannungen zwischen den kosovarischen Behörden und der serbischen Bevölkerung. 

Laut der Zeitung Večernje Nowosti funktionieren Internet und Mobilfunk im nördlichen Teil der serbisch besiedelten Region nicht. Außerdem sollen in den größeren Städten die Sirenen tönen. Bürger sollen sich auf den Straßen in den Ortschaften Leposavić, Rudar und Srbovice versammeln und Barrikaden errichten. Anlass der Eskalation soll den Meldungen zufolge sein, dass sie kosovarische Polizei begonnen habe, ehemalige örtliche Beamte zu verhaften, die vor einem Monat aus Protest gegen die Politik der kosovarischen Regierung den Dienst quittierten.

Beamte der Kosovo-Polizei sollen nach Medienberichten am Sonnabend unter anderem Dejan Pantić verhaftet haben ‒ ein ehemaliges Mitglied der kosovarischen Polizei, das diese Einrichtung am 5. November zusammen mit seinen Kollegen verlassen hatte und bis dahin auf der Polizeistation in Kosovska Mitrovica beschäftigt war. Die Zeitung Nowosti zitiert einen Augenzeugen:

"Dejan und seine Frau sind heute Morgen nach Raška gefahren, um ein paar private Geschäfte zu erledigen, haben die Kreuzung normal überquert, und auf dem Rückweg haben Kurtis Polizisten ihm Handschellen angelegt und ihn nach neuesten Informationen zu einem Polizeistützpunkt in der Nähe gebracht."

Die serbischen Protestierenden vermuten "brutale Vergeltung und Einschüchterung", die der Regierungschef Kosovos, Albin Kurti, nun gegen den ehemaligen Polizisten ausübt. Offiziere der KFOR haben bestätigt, dass die örtliche Bevölkerung den Abtransport des verhafteten Pantić durch Blockaden verhindere. In den Tagen zuvor hatte die kosovarische Regierung die Polizeipräsenz in der serbisch dominierten Region verstärkt, was nach Auffassung Serbiens gegen international garantierte Vereinbarungen zur Befriedung der Bürgerkriegsregion verstoße. 

Ebenfalls am Sonnabend gaben die kosovarischen Behörden bekannt, dass die ursprünglich für den 18. und 25. Dezember im Norden des Kosovos geplanten Kommunalwahlen wegen wachsender ethnischer Spannungen auf April verschoben werden. Das teilte die Staatspräsidentin der abtrünnigen Republik, Vjosa Osmani-Sadriu, am Sonnabend nach Beratungen mit den politischen Parteien in Priština mit. Das genaue Datum werde später mitgeteilt.

Die Wahlen wurden notwendig, weil die serbischen Bürgermeister und Gemeindevertreter in vier Gemeinden im Nord-Kosovo ihre Ämter niedergelegt hatten. Damit hatten sie gegen eine inzwischen ausgesetzte Kfz-Kennzeichenverordnung der Regierung in Priština protestiert. Mehrere westliche Diplomaten hatten zuvor zum Aufschub dieser Wahlen aufgerufen. Am Dienstag sollen nach Agenturmeldungen militante Serben mit Schüssen in die Luft Wahlhelfer und Polizisten vertrieben haben, die die Wahlen vorbereiten wollten.

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