Europa

Ukraine droht mit weiteren Explosionen in Russland

Der oberste Sicherheitsbeamte der Ukraine hat in einem Mediengespräch angedeutet, wer hinter den Angriffen auf die Infrastruktur Russlands stehen könnte. Zugleich drohte er mit weiteren Explosionen auf dem Territorium Russlands. Zuletzt kam es zu mehreren Attacken.
Ukraine droht mit weiteren Explosionen in RusslandQuelle: Gettyimages.ru © Sergii Kharchenko / NurPhoto

Alexei Danilow, Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, sagte am Mittwoch, dass es noch viele weitere Explosionen in Russland geben werde, solange der Konflikt andauere. Er übernahm zwar nicht direkt die Verantwortung für die bisherigen Angriffe auf die russische Infrastruktur, doch ukrainische Medien deuteten an, dass die Explosionen bis hin nach Sibirien auf das Konto Kiews gingen.

"Ich habe davor gewarnt, dass die 'Baumwollblüten' in Russland von Tag zu Tag größer werden", sagte Danilow in einem Interview mit dem staatlichen Fernsehen, wobei er einen umgangssprachlichen Ausdruck für Explosionen verwendete. Er ergänzte:

"Das ist nicht überraschend, Russland ist Russland. Man muss höflich sein im Umgang mit zivilisierten Gesellschaften, und alles wird gut. Aber wenn sie die Politik fortsetzen, die sie heute gewählt haben, dann glauben Sie mir, dann wird es Explosionen geben, nicht nur dort, sondern in vielen anderen Städten."

Danilow erklärte nicht, auf welche Explosionen er sich genau bezieht. Die russische Zeitung Iswestija, die seine Worte zitierte, zählte eine Reihe von Explosionen auf, die sich in der vergangenen Woche in Russland ereignet hatten. Zwei davon fanden sich in der Region Belgorod statt, jenseits der ukrainischen Grenze, und wurden von den örtlichen Behörden der ukrainischen Artillerie zugeschrieben.

Die dritte war eine Explosion in einer Ölraffinerie in Angarsk in der ostsibirischen Region Irkutsk, Tausende Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Bei dem Vorfall wurden zwei Mitarbeiter getötet und fünf weitere verletzt. Die russischen Behörden vermuteten allerdings keinen Sabotageakt, sondern nannten einen Gasleck als wahrscheinliche Ursache.

Ukrainische Offizielle haben sich auch nicht zu Taten wie der Ermordung der Journalistin Darja Dugina durch eine Autobombe im August oder dem Bombenanschlag mit einem Lkw auf die Krim-Brücke im Oktober bekannt, obwohl einige von ihnen öffentlich Scherze über beide Vorfälle machten. 

Danilow selbst veröffentlichte in den sozialen Medien nach dem Anschlag auf die Krim-Brücke ein Meme, in dem er dem russischen Präsidenten Wladimir Putin "alles Gute zum Geburtstag" wünschte. Später im selben Monat forderte Danilow die Abschaffung der russischen Sprache in der Ukraine und sagte, seine Landsleute sollten stattdessen Englisch lernen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im vergangenen Monat erklärt, dass die russischen Raketenangriffe auf das ukrainische Stromnetz eine Reaktion auf terroristische Angriffe auf die russische Infrastruktur seien. Die ukrainischen Drohnen, die für die Attacken auf die Regionen Kursk, Belgorod, Woronesch und die Halbinsel Krim eingesetzt wurden, seien laut russischen Medien von einem US-Unternehmen geliefert worden.

Nach Angaben von Denis Puschilin, dem amtierenden Vorsitzenden der Donezker Volksrepublik (DVR), waren die US-amerikanischen Streitkräfte auch an den Drohnenangriffen auf russische strategische Stützpunkte für Langstreckenflugzeuge in den Regionen Rjasan und Saratow beteiligt.

Anfang dieses Monats berichteten US-Medien, dass Washington Kiew nicht länger davon abriet, innerhalb Russlands zuzuschlagen. Auch Deutschland erklärte, das Recht der Ukraine auf "Selbstverteidigung" beschränke sich nicht auf ihr eigenes Staatsgebiet.

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