Europa

Österreichs Bundeskanzler: Warmes Essen für Arme? Ab zu McDonald's

Eltern, die kein Geld haben, sollten mit ihren Kindern zu McDonald's gehen. Das schien die Kernbotschaft einer Äußerung des österreichischen Bundeskanzlers gewesen zu sein, die in den sozialen Medien viral die Runde macht.
Österreichs Bundeskanzler: Warmes Essen für Arme? Ab zu McDonald'sQuelle: www.globallookpress.com © Bernard Weil/zumapress

Die Satire überholt mal wieder die Realität, treffender möchte man sagen: der beißende Spott den Schaden der Betroffenen. Am Mittwochabend ging in den sozialen Medien ein Video viral, das Österreichs Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) in privater Runde zeigt. Offenbar beim Weißwein machte Nehammer eine Äußerung, um darzulegen, was es nach seinem Verständnis bedeutet, sich etwas "leisten" zu können:

"Was heißt, ein Kind bekommt keine warme Mahlzeit in Österreich? Wisst ihr, was die billigste warme Mahlzeit in Österreich ist? Sie ist nicht gesund, aber sie ist billig. Ein Hamburger bei McDonald's: 1,40 Euro."

Für 3,50 Euro gäbe es sogar noch Pommes Frites dazu, wusste selbst Nehammer erstaunlicherweise zu ergänzen. Daher könne niemand in Österreich ernsthaft behaupten, dass sich Eltern für ihre Kinder kein Essen "leisten" könnten. Nehammer reagierte mit dieser kaltschnäuzigen Äußerung offenbar auf Vorwürfe, dass die Armut in Österreich immer größer werde.

Wer kein Geld hat, müsse immer noch nicht hungern, scheint Nehammers Ansicht zu lauten. Fakt ist, dass Kinder aus einkommensschwächeren Familien nachweislich häufiger zu ungesundem Essen greifen und öfter an Übergewicht leiden. Die ÖVP bestätigte die Echtheit der Videoaufnahmen gegenüber PULS 24 grundsätzlich. Das Video sei bei einer "Funktionärsveranstaltung in Salzburg" entstanden.

In Österreich haben die Bürger – wie in vielen anderen Ländern der EU – mit einer derzeit besonders hohen Inflation zu kämpfen. Umso brisanter scheint es daher, dass das Regierungsoberhaupt auch das noch so darstellte, als seien manche Österreicher an der zunehmenden Armut selbst schuld. Sein Rat: "Wenn ich zu wenig Geld habe, gehe ich mehr arbeiten."

Mit einer am Donnerstag auf X (ehemals Twitter) veröffentlichten Stellungnahme versuchte Nehammer seine Äußerungen noch zu verteidigen, in dem er betonte, dass es ihm dabei um "Leistung" gegangen sei. Gänzlich losgelöst von dieser Erklärung zu den gesellschaftlichen Umständen ergänzte er mit der Selbstverständlichkeit: "Ich bleibe dabei, dass Eltern eine Fürsorgepflicht für ihre Kinder haben."

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