Europa

Wucherpreise in Davos: Chalet während der WEF-Woche für 1,3 Millionen Euro vermietet

Märchenhafte Mietpreise in Davos während der WEF-Woche: Preise erreichen astronomische Höhen. Ein Privatanbieter verlangt für eine 4,5-Zimmer-Wohnung während der WEF-Woche unglaubliche 100.500 Euro – das entspricht 16.770 Euro pro Tag!
Wucherpreise in Davos: Chalet während der WEF-Woche für 1,3 Millionen Euro vermietetQuelle: Legion-media.ru

Die Mietpreise in Davos während des World Economic Forum (WEF) mutieren zu einem Spektakel des Absurden. Doch für Vermieter von Luxusvillen ist dies längst keine Besorgnis mehr, sondern Business as usual, wenn es darum geht, während des Weltwirtschaftsforums in Davos Unterkünfte für Hunderttausende Franken zu vermieten.

Mit etwa 50 Hotels, die restlos ausgebucht sind, und zahlreichen Ferien- und Zweitwohnungen, die laut der lokalen Tourismusbehörde etwa 25.000 Betten für Besucher bereitstellen, stößt Davos an seine Kapazitätsgrenzen. Das reicht für ein weltweit bedeutendes Ereignis wie das WEF bei Weitem nicht aus. Selbst Teilnehmer, die sogar in Zürich übernachten, tragen zu einem regelrechten Umsatzboom bei, der ansonsten nur im Sommer zu verzeichnen ist. Manche Ladenbesitzer vermieten ihre Lokale für exorbitante Preise von 200.000 oder 300.000 Franken pro Woche.

Die meisten Unterkünfte sind bereits Monate im Voraus ausgebucht, und sogar das günstigste verfügbare Zimmer auf Airbnb schlägt mit 1475 Franken (ca. 1576 Euro) pro Nacht zu Buche – und das in einer bewohnten Wohnung mit geteiltem Bad.

Wer eine eigene Unterkunft für die Woche des 15. Januar buchen möchte, zahlt mindestens 2610 Franken (ca. 2788 Euro) pro Nacht. Doch sind die überzogenen Preise während des WEF ein Auslaufmodell? Nicht ganz. Während die Hoteliers sich zurückhalten, geben einzelne Wohnungsanbieter dieses Jahr so richtig Gas. Mieten von bis zu 20.000 Franken (ca. 21.371 Euro) pro Woche sind keine Seltenheit. Einige Angebote übertreffen dies sogar noch. Ein Privatanbieter verlangt für eine 4,5-Zimmer-Wohnung während der WEF-Woche unglaubliche 94'000 Franken (ca. 100.447 Euro) – das entspricht 15'700 Franken (ca. 16.770 Euro) pro Tag! Dabei nutzt er ungeniert das Gipfeltreffen der Wirtschaftsführer als Verkaufsargument und bewirbt seine Anzeigen auf den gängigen Buchungswebseiten unter dem Namen "WEF 2024 Davos".

Die Folge: Explodierende Preise während der WEF-Woche. Die Preise steigen seit Jahren unaufhaltsam an, da immer mehr Anbieter vom WEF profitieren wollen.

Es gibt zahlreiche Häuser, die ausschließlich für die Dauer des WEF vermittelt werden. In diesem Jahr konnte beispielsweise die Tivoli Lodge für 500.000 Franken (ca. 534.280 Euro) vermietet werden, während sie in Normalzeiten wöchentlich etwa 60.000 bis 80.000 Franken (ca. 64.100 bis 85.480 Euro) kostet.

Doch es geht noch teurer: Das Bortji Estate mit drei Chalets und Platz für bis zu 42 Personen wurde für 1,25 Millionen Franken (ca. 1.330.500 Euro) vermietet. Früher haben mehr Vermittler im Ultra-Luxus-Segment mitgemischt, und das Geschäft während des WEF war florierender.

Die Tatsache, dass bereits 1.000 Franken (ca. 1.070 Euro) pro Nacht für einfache Unterkünfte bezahlt werden, ist schwer zu rechtfertigen, insbesondere wenn Milliarden in der Wirtschaft fehlen. Bei Luxusobjekten hingegen schießen die Preise in die Höhe.

Die Situation wird absurd: Manche mieten Häuser in Davos für ein ganzes Jahr, weil es günstiger ist als nur für WEF-Woche zu mieten. Dasselbe gilt für Ladenflächen.

Das WEF führt zu einer enormen Nachfrage bei einem begrenzten Angebot. Davoser Wohnungsbesitzer profitieren in diesem Zeitraum von der enormen Nachfrage. Auf Plattformen wie Airbnb sind Zwei-Zimmer-Wohnungen für über 11.000 Franken (ca. 11.750 Euro) pro Nacht ausgeschrieben. Für eine Woche WEF kann so ein Betrag weit über 50.000 Franken (ca. 53.000 Euro) zusammenkommen, selbst für eine Wohnung mit nur einem Schlafzimmer, einem Wohnzimmer und einem Badezimmer.

Mehr zum Thema - Ukrainischer Präsident Selenskij plant Besuch beim Weltwirtschaftsforum in der Schweiz

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.