Gesellschaft

Internet und Handynetz in Deutschland – das Neuland bleibt löchrig

Seit Mai dieses Jahres haben Bundesbürger sogar einen Rechtsanspruch auf einen Internetanschluss mit mindestens 10 MBit/s. Trotzdem hinkt Deutschland beim Internet wie beim Mobilfunk weiterhin hinterher, und die Betreiber mühen sich kaum, die Lücken zu schließen.
Internet und Handynetz in Deutschland – das Neuland bleibt löchrig

Überall schnelles Internet und funktionierende Handynetze – in Deutschland bleibt das weiter eine Utopie. Obwohl die Bundesnetzagentur dafür sorgen sollte, dass bis Ende des Jahres 600 Funklöcher in Deutschland geschlossen werden und 98 Prozent der Haushalte Zugang zu einem Internetanschluss mit mindestens 100 MBit/Sekunde haben, steht jetzt fest, dass diese Planungen Makulatur sind.

Die Betreiber der Mobilnetze hatten sich auf der letzten Auktion, auf der 2019 die Frequenzen neu vergeben wurden, zur Erfüllung dieser Auflagen verpflichtet. Dennoch sind nach einem Bericht der Bundesnetzagentur, der in der Presse zitiert wird, erst 89 Funklöcher geschlossen, und selbst Vodafone, das bei der Abdeckung mit schnellem Internet noch am weitesten ist, versorgt erst in zehn der 16 Bundesländer die angestrebten 98 Prozent der Haushalte; die Telekom schafft das in neun, der dritte Anbieter Telefónica gar erst in fünf Bundesländern.

Damit bleibt die deutliche Spaltung im Netzzugang in Deutschland weiter erhalten. In Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern hatten immerhin schon 2021 83,2 Prozent der Haushalte Zugang zu einem Internetanschluss mit mindestens 100 MBit/Sekunde, also dem Zehnfachen der Zielvorgabe im gesamten Land, während im ländlichen Raum bei geringer Einwohnerdichte nur 34,8 Prozent einen solchen Anschluss hatten. Nach wie vor gibt es Regionen, in denen die schnellste Verbindung gerade einmal 24 MBit/Sekunde leistet.

Beim Ausbau des Mobilfunknetzes auf den 5G-Standard, für den jeder Netzbetreiber bis Ende des Jahres mindestens 1.000 Basisstationen errichten sollte, liegt einzig Vodafone unter der Vorgabe, mit 834 Basisstationen; die Deutsche Telekom und Telefónica haben mit je 3.551 und 2.009 Basisstationen zumindest dieses Ziel erfüllt. Allerdings bleibt auch hier die Landschaft mit Lücken gespickt, und diese Basisstationen dürften sich vor allem in den ertragreichen Gebieten mit dichter Bevölkerung finden lassen. Schließlich haben die drei Firmen, die eigentlich jeweils 200 der 600 Funklöcher schließen sollten, dies nur an 61 (Telefónica), 22 (Deutsche Telekom) und 6 (Vodafone) Stellen getan.

1&1, der Vierte im Bunde, hinkt gar im Aufbau seines gesamten Netzes hinterher. Dieses soll bis 2025 auf Grundlage einer neuen japanischen Technologie die Hälfte der deutschen Haushalte erreichen und damit die bisherige Mitnutzung des Netzes von Telefónica überflüssig machen. Bisher gebe es hingegen erst eine Handvoll Funkantennen dafür.

Die Bundesnetzagentur droht nun mit Bußgeldern. Die Frage ist allerdings, ob diese hoch genug ausfallen werden; schließlich sparen die Anbieter Geld, wenn sie dünn besiedelte Gebiete nicht versorgen, und müssten für einen wirklichen Anreiz mehr durch die Bußen verlieren, als sie durch die Nichterfüllung der Auflagen einsparen. Die weißen Flecken finden sich überwiegend in Gebirgsregionen, in denen der technische Aufwand für einen Funkmast hoch ist.

Wie weit die beim Bundeswirtschaftsministerium angesiedelte Netzagentur dazu kommt, sich die Netzbetreiber tatsächlich vorzuknöpfen, ist ohnehin fraglich. In ihre Zuständigkeit fallen auch Strom-, Gas- und Bahnnetze. Mit allen drei dürfte sie im kommenden Winter alle Hände voll zu tun haben. Die 2019 vergebenen Lizenzen laufen Ende 2025 aus. Die Neuvergabe soll abermals über eine Versteigerung stattfinden.

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