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Juwelenrückgabe an das Grüne Gewölbe: Fahndungserfolg oder Deal mit dem Remmo-Clan?

Am Wochenende erhielt das Land Sachsen einen Großteil der Schmuckstücke zurück, die Ende 2019 aus dem Grünen Gewölbe in Dresden entwendet worden waren. Nun wird gerätselt, ob der Fahndungserfolg allein einer guten Polizeiarbeit geschuldet ist, oder ob es zudem zu einer Absprache zwischen Ermittlungsbehörden und Clan-Anwälten kam.
Juwelenrückgabe an das Grüne Gewölbe: Fahndungserfolg oder Deal mit dem Remmo-Clan?Quelle: www.globallookpress.com © Olaf Wagner via www.imago-images

Im November 2019 kam es zu einem spektakulären Einbruch in das Residenzschloss in Dresden (Sachsen). Dabei wurden in den Räumlichkeiten des Grünen Gewölbe, aus dem Juwelenzimmer des Schlosses, Kostbarkeiten in einem geschätzten Wert von "113 Millionen Euro" entwendet, darunter laut Informationen des Magazins Spiegel "21 mit mehr als 4300 Diamanten und Brillanten besetzte Schmuckstücke, die einst den sächsischen Herrschern gehört haben".

Nach gut drei Jahren Ermittlungsarbeiten von Justiz und Polizei (Staatsanwaltschaft Dresden, Soko Epaulette und LKA Sachsen) vermeldete nun die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 18. Dezember in einer Meldung, dass "ein Großteil der historischen Stücke in der Nacht von Freitag auf Samstag in Berlin sichergestellt wurde – einige davon wohl auch vollständig". Die weiteren dpa-Informationen lauten, dass es neben dem Erfolg der Polizei zuvor auch zu möglichen Absprachen zwischen der Justiz und dem Clan-Umfeld gekommen war. Dazu heißt es:

"Seit Anfang des Jahres läuft in Dresden ein Prozess gegen sechs Tatverdächtige wegen schweren Bandendiebstahls und Brandstiftung. Die jungen Männer gehören zu einer arabischstämmigen Großfamilie aus Berlin. Nach Angaben der Ermittler gingen der Sicherstellung der Beute Sondierungsgespräche mit den Anwälten der Angeklagten voraus. Es sei 'zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft unter Einbeziehung des Gerichts über eine mögliche Verfahrensverständigung und Rückführung noch vorhandener Beutestücke' gesprochen worden, teilten die sächsischen Behörden mit."

Bei der in der Mitteilung erwähnten Großfamilie handelt es sich um den berüchtigten Remmo-Clan aus Berlin. In einem Beitrag von Spiegel-TV aus dem November 2020, mit dem Titel: "Der Remmo-Clan und der Juwelenraub von Dresden", heißt es zu dem Familienverbund:

"(…) der Remmo-Clan, einer Großfamilie mit schätzungsweise über 1.000 Verwandten, allein in Berlin. Der von Ermittlern angefertigte Stammbaum beginnt im Jahre 1873 und gliedert sich in dreizehn verschiedene Familien auf. Wissam, Abdul Majed, Mohamed und Rabieh kommen aus der Kernfamilie eins, die gilt als besonders kriminell."

Die vier zitierten Namen sind alles Beteiligte in dem aktuellen Dresdener Prozess, wie auch zuvor anteilig bei den Ermittlungen zum Diebstahl der riesigen Goldmünze aus dem Bode-Museum in Berlin. Mohamed Remmo wurde bereits im Dezember 2021 in Berlin festgenommen, sein Zwillingsbruder Abdul Majed dann im Mai 2021. Drei weitere Verdächtige aus dem Clan waren zuvor am 17. November 2020 ebenfalls in Berlin festgenommen worden.

Nach aktuellen Informationen des Magazins Spiegel kam die Rückführung der Schmuckstücke "über Anwälte von Rabieh Remmo zustande". So soll die Übergabe laut jüngsten Spiegel-TV Erkenntnissen "in einer Rechtsanwaltskanzlei im Westen Berlins" stattgefunden haben. Die beteiligten Anwälte waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar, so der Spiegel-Artikel. Aus Anwaltskreisen sei jedoch "zu hören gewesen", dass vier Angeklagte am kommenden Prozesstag, dem 20. Dezember, "Erklärungen abgeben wollen".

Die Springer-Zeitung Welt kommentierte die Ereignisse mit der Überschrift: "Der Remmo-Clan hat gewonnen und der Rechtsstaat hat verloren". Die Bild-Zeitung aus dem gleichen Verlagshaus titelte: "Grünes-Gewölbe-Juwelen wieder da! Remmo-Clan gibt Beute zurück". Die sichergestellten Gegenstände seien nun von Berlin nach Dresden überführt worden und wurden dort "zunächst kriminaltechnisch und im Anschluss durch Spezialisten der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden auf ihre Echtheit und Vollständigkeit hin geprüft", so der Spiegel in seinem Artikel. Das Innenministerium Sachsen dankte den Beamten der Sonderkommission und dem LKA Sachsen für den Erfolg der Ermittlungen:

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