Deutschland

Sahra Wagenknecht: Karlspreis-Ehrung an Wladimir Selenskij als Zeichen für Frieden ungeeignet

Selenskij und das ukrainische Volk werden in diesem Jahr mit dem renommierten Preis geehrt. Laut Wahrnehmung der Karlspreisgesellschaft stelle der ukrainische Präsident "die Klammer zwischen der Ukraine und der großen Phalanx der Unterstützer."
Sahra Wagenknecht: Karlspreis-Ehrung an Wladimir Selenskij als Zeichen für Frieden ungeeignetQuelle: www.globallookpress.com © © IMAGO

Die Verkündung der diesjährigen Preisempfänger erfolgte bereits im Dezember 2022. Übergeben wird der Preis am 14. Mai im nordrhein-westfälischen Aachen.

Die Linken-Politikerin und Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht teilte den Zeitungen der Funke Mediengruppe nun ihre persönliche Einschätzung zu dem anstehenden Ereignis mit. Sie befindet den ukrainischen Präsidenten als Empfänger des Preises eindeutig als Fehlbesetzung. Der Karlspreis wird seit 1950 "an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Einheit Europas verdient gemacht haben". Wagenknecht kommentiert:

"Wer den Karlspreis erhält, sollte alles dafür tun, den Krieg in der Ukraine durch Verhandlungen und einen Kompromissfrieden zu beenden."

Wagenknecht halte es daher gegenüber einer weiteren Auszeichnung für wesentlich konstruktiver, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) "Selenskij überzeugen könnte, einen solchen Weg von seiner Seite zu ermöglichen". Laut dem SPD-nahen RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zeigte sich der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, "skeptisch gegenüber der Forderung unter anderem von Wagenknecht nach einem Waffenstillstand und Verhandlungen mit Russland". Das RND zitiert ihn aus einem Spiegel-Interview mit den Worten:

"Ich frage mich, was diese Menschen erreichen wollen. Ich habe noch keinen einzigen Vorschlag gesehen, wie sie sich Verhandlungen vorstellen. Ich habe auch nicht mitbekommen, dass diese Menschen vor der russischen Botschaft gegen Putins Krieg demonstriert hätten."

Die Linken-Politikerin wurde für ihre gemeinsame Initiative mit Alice Schwarzer, dem "Manifest für Frieden", medial-politisch zum Teil scharf attackiert und kritisiert. Demgegenüber haben mit Stand 5. Mai 785.826 Bürger die Petition gezeichnet.

Die Webseite der Karlspreisgesellschaft informiert, dass sie "sich geehrt fühlt, dass Präsident Selenskij persönlich und stellvertretend für sein Volk die Ehrung des Jahres 2023 annimmt". Zur Begründung der diesjährigen Entscheidung der Ernennungskommission heißt es zur Person des ukrainischen Präsidenten:

"Wladimir Selenskij ist in diesem Verteidigungskrieg nicht nur der Präsident seines Volkes und der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, er ist auch der Motivator, Kommunikator, der Motor und die Klammer zwischen der Ukraine und der großen Phalanx der Unterstützer. Selenskij ist Diplomat, Aufrüttler und wenn es nach seiner Auffassung sein soll, auch wortstarker Kritiker."

Es ist noch nicht schlussendlich geklärt, ob Selenskij, stellvertretend für das "ukrainische Volk", persönlich vor Ort sein wird.

Mehr zum Thema - Selenskij wirft Ungarn "unangemessenes Verhalten" vor – Budapest reagiert mit deutlichen Worten

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.