International

Per Anhalter durch die Galaxis: Elon Musks Weltraumunternehmen will Russland Konkurrenz machen

Bald soll es so weit sein. Das private Weltraumunternehmen SpaceX will erstmals Astronauten ins All befördern. Seit 2011 sind es vor allem russische Raketen, mit deren Hilfe US-Astronauten in den Weltraum gelangen. Es deutet sich ein Kampf um Marktanteile an.
Per Anhalter durch die Galaxis: Elon Musks Weltraumunternehmen will Russland Konkurrenz machenQuelle: www.globallookpress.com

Wie aktuell berichtet wird, hat die National Aeronautics and Space Administration (NASA) mit der russischen Raumfahrtagentur Roscosmos einen Vertrag abgeschlossen. Dieser soll es einem US-Astronauten erlauben, im Herbst an Bord einer Sojus-Rakete ins All zu fliegen, während das private US-amerikanisches Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmen SpaceX sich auf seinen ersten bemannten Start Ende dieses Monats vorbereitet.

Heute wurde ein Vertrag über die Bereitstellung eines Platzes für einen US-Astronauten an Bord des bemannten Sojus-MS-Raumschiffs unterzeichnet, die im Herbst 2020 zur ISS starten soll", erklärte Roscosmos am Dienstag gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass.

Mit Verweis auf das vertragliche "Geschäftsgeheimnis" gab die russische Raumfahrtagentur nicht an, wie hoch der Betrag war, den Washington für den Platz an Bord der Sojus auf den Tisch legen musste. Laut einem NASA-Sprecher werde das Geschäft auf 90,25 Millionen US-Dollar geschätzt, was demnach die Kosten des Fluges sowie die Ausbildung und Dienstleistungen vor und nach der Landung einschließt.

Anfang April erklärte der neu amtierende NASA-Administrator Jim Bridenstine, dass Russland und die USA kurz vor einer Vereinbarung über den Sojus-Platz stünden, die "innerhalb weniger Tage" unterzeichnet werden solle. Dabei betonte der US-Republikaner, dass amerikanische Astronauten stets Zugang zur Internationalen Raumstation (ISS) haben sollten, wohin die Sojus das nächste Mal im Herbst fliegen wird.

Anfang 2019 lud Bridenstine seinen russischen Amtskollegen Dmitri Rogosin zu einem Arbeitsbesuch in den USA ein. Kurz darauf musste er die Einladung jedoch zurücknehmen.

Wir haben von mehreren Senatoren gehört, dies sei keine gute Idee", erklärte Bridenstine zur Begründung.

Mehr zum Thema - Raumfahrt oder Hollywood? Elon Musk und die Maus im Weltall

Zuvor hatten sich vor allem US-Demokraten eingeschaltet und sich gegen den Besuch des Leiters der russischen Raumfahrtorganisation Roskosmos ausgesprochen, da sich Rogosin seit dem Jahr 2014 auf einer US-Sanktionsliste befand.

Derweil bereitet sich das von Elon Musk gegründete private Raumfahrtunternehmen SpaceX auf seine erste bemannte Mission zur ISS am 27. Mai vor. Dabei ist geplant, dass die NASA-Astronauten Doug Hurley und Bob Behnken mit der firmeneigenen Rakete Falcon 9 in den Orbit fliegen und sich dann mit der ISS mittels der wiederverwendbaren Crew Dragon verbinden. Nach erfolgreicher Mission, soll das Duo zwischen einem und vier Monaten im All bleiben, um dann durch eine vierköpfige Crew ersetzt zu werden.

Damit würde Roskosmos das lukrative Monopol für Personentransporte zur ISS verlieren, zumal die sich in den Startlöchern befindenden US-Anbieter billiger sind. Neben SpaceX soll auch der Boeing Starliner bald ins All abheben.

Im April 2020 hatte Rogosin erklärt, dass man in Zukunft 30 Prozent weniger berechnen werde, um Astronauten ins All zu befördern. Damit wolle man "den internationalen Marktanteil erhöhen".

Rogosin erwähnte in diesem Zusammenhang auch SpaceX und gab zu Protokoll, dass der Preisnachlass eine Reaktion für Taktiken sei, die "von amerikanischen Unternehmen angewandt wurden, die aus dem US-Haushalt [der Regierung] finanziert wurden".

SpaceX-Raketen sind zu 80 Prozent wiederverwendbar, ihre zu 0 Prozent. Das ist das eigentliche Problem", schoss Musk auf Twitter zurück.

Rogozin ließ Musk daraufhin wissen, dass man keinen Bedarf an Ratschlägen aus Washington habe. Worauf hin Musk verkündete, dass Russland zwar über einen Pool "sehr talentierter Ingenieure" verfüge, sich aber die Wiederverwendbarkeit zum Ziel setzen solle, ansonsten sei ein Erfolg vermeintlich "unmöglich".

Nach einer Reihe von Verzögerungen wird der bevorstehende Start der Crew-Dragon-Rakete die erste bemannte US-Weltraummission von amerikanischem Boden aus seit 2011 markieren, als die NASA ihr Shuttle-Programm abbrach. Seitdem reisen US-Astronauten für jeweils Millionen von US-Dollar an Bord russischer Raumfähren ins All.

Wir werden wieder amerikanische Astronauten mit amerikanischen Raketen von amerikanischem Boden starten", erklärte NASA-Chef Jim Bridenstine im April auf Twitter.

Vor wenigen Tagen erklärte der NASA-Programmmanager für die ISS, Kirk Shireman, dass die Entscheidung über den Kauf zusätzlicher Sojus-Sitze für US-Astronauten davon abhängen werde, ob SpaceX "wiederholbare" Missionen mit der Crew Dragon werde anbieten können: "Wir werden beobachten, wie die Dinge vorankommen", bevor man versuchen werde, einen weiteren Platz auf einer russischen Rakete zu kaufen, so Shireman.

Mehr zum Thema - "Technologisches Wunder": Anpassung des RD-180-Triebwerks für Sojus-6-Rakete in Russland beginnt

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.