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Menschenrechtsbeauftragte: Donezk und Lugansk beklagen 9.000 zivile Opfer seit 2014

Aufseiten der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sind seit 2014 etwa 9.000 Zivilisten getötet worden. Die Zahl könnte weiter steigen, wenn alle Massengräber entdeckt wurden. Beschüsse der Stadt Donezk nehmen wieder zu, dieses Jahr sind 72 Tote zu beklagen. Die Ukraine verweigert die Zusammenarbeit.
Menschenrechtsbeauftragte: Donezk und Lugansk beklagen 9.000 zivile Opfer seit 2014Quelle: Sputnik © Sergey Averin via Sputnik

Die Menschenrechtsbeauftragte der Volksrepublik Donezk, Darja Morosowa, schätzt die Zahl der aufseiten der Volksrepubliken im ukrainischen Bürgerkrieg seit 2014 getöteten Zivilisten auf 9.000 Menschen. Auf Anfrage von RT konkretisierte ihr Büro, dass allein in der Region Donezk 5.035 ermittelte und namentlich bekannte Kriegsopfer zu beklagen sind, darunter 91 Kinder. Die Zahl 9.000 bezieht sich auf beide vom Bürgerkrieg betroffenen Regionen.

Trotz der Minsker Verträge und des vereinbarten Waffenstillstands beschießt die ukrainische Armee Donezk. In letzter Zeit, so Morosowa, seien die Beschüsse intensiver geworden:

"Letztes Jahr kamen bei den Beschüssen des Gebiets der Volksrepublik Donezk 60 Zivilisten ums Leben. Per 1. November 2021 beträgt die Zahl der Todesopfer bereits 72 Personen. Und das Jahr ist noch nicht rum."

In einer Talkshow im russischen Fernsehen beklagte die Menschenrechtsbeauftragte zugleich die fehlende Kooperation der ukrainischen Seite bei der Suche nach Vermissten und der Aushebung von Massengräbern. Hierdurch werde die Zahl der Todesopfer vermutlich noch steigen.

Morosowa offenbarte verstörende Details:

"Bei den ausgehobenen Massengräbern dominieren Schussverletzungen in den Kopf als Todesursache. Wir wissen, dass es sich um Opfer der ukrainischen Freiwilligenbataillone handelt."

Sie räumte ein, dass die Abgrenzung von Zivilisten und Kombattanten zuweilen schwierig ist. Die sterblichen Überreste seien in einem Zustand, der eine Identifizierung erschwert. Der Kleidung nach zu urteilen, so Morosowa, handele es sich um Zivilisten:

"Als der Bürgerkrieg begann, gab es auf unserer Seite kein Militär. Wir waren Zivilisten, Männer und Frauen, die sich mit dem bewaffneten, was gerade zur Hand war: Jagdgewehre, Äxte, Stöcke. Wir hatten keine reguläre Armee damals. Die Ukraine hat uns den Krieg erklärt. Die Ukraine erklärte ihrer eigenen Zivilbevölkerung den Krieg."

Sowohl die Menschenrechtsbeauftragte als auch andere Teilnehmer der Talkshow, darunter der Unterhändler für Lugansk bei den Verhandlungen in Minsk, Rodion Miroschnik, kritisierten die OSZE, die sich weigert, die Menschenrechtsverstöße und Waffenstillstandsverletzungen der ukrainischen Seite zu dokumentieren. "Jeden Tag", so Miroschnik, "treffen bis zu 600 Beschüsse das Gebiet der Republiken, die OSZE berichtet aber nur über unser Gegenfeuer."

Selenskij verhindert den Gefangenenaustausch 

Der Austausch von Gefangenen zwischen den Republiken und der Ukraine scheitere seit zwei Jahren an der Haltung von Präsident Selenskij, kritisierte Morosowa. Voraussetzung für die Durchführung des Austausches ist nach den ukrainischen Gesetzen die Begnadigung der von der Ukraine gefangen gehaltenen Personen. Selenskij, so die Menschenrechtsbeauftragte, unterschreibe aber die schon vorbereiteten Begnadigungen nicht.

Die offiziellen Schätzungen der UNO zur Anzahl der Opfer des Bürgerkrieges stagnieren seit 2015 bei etwa 13.000, darunter 5.000 Zivilisten.

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