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Kim Dotcom informiert sich bei der BBC, dem Spiegel und bei RT

Der Internetunternehmer Kim Dotcom teilte in einem Twitter-Beitrag mit, dass er sehr wenig von einseitigen Informationsquellen halte. Für ihn seien "verschiedene Ansichten" wichtig, um sich ein Gesamtbild verschaffen zu können – und dazu gehöre auch RT.
Kim Dotcom informiert sich bei der BBC, dem Spiegel und bei RTQuelle: Gettyimages.ru © Dave Rowland / Freier Fotograf

Kim Dotcom, der mit bürgerlichem Namen Kim Schmitz heißt, ist ein in Neuseeland ansässiger Internetunternehmer mit deutscher und finnischer Staatsbürgerschaft. In einem längeren Twitter-Beitrag informierte Dotcom seine Follower unter anderem über seine Sicht auf die aktuellen Kampagnen gegen das Medienunternehmen RT. Im ersten Teil des Tweets schreibt er:

"Als Teil meiner täglichen Routine lese ich die Nachrichten der wichtigsten US-Medien, der britischen BBC, des Spiegel in Deutschland, der South China Morning Post in Hongkong und RT aus Russland. Diese globale Mischung ermöglicht es mir, verschiedene Ansichten auf wichtige Themen zu haben und nicht nur eine einseitige Darstellung."

Im zweiten Teil äußert er sich zu den im Zuge der Ukraine-Krise gestarteten Kampagnen gegen RT und spricht eine Empfehlung aus:

"Leider unterliegt RT jetzt in vielen westlichen Ländern der Zensur, weil es die russische Seite der Ukraine-Krise schildert. Ich denke, es ist wichtig, auch gegensätzlichen Argumenten Gehör zu schenken, um sich eine fundierte Meinung zu bilden, und ich empfehle Ihnen, RT zu Ihrer täglichen Lektüre zu machen."

Im abschließenden Teil verweist Dotcom seine Follower auf einen Artikel des Autoren Robert Bridge, der auf RT veröffentlicht wurde. Er schreibt dazu: "Sie werden Geschichten wie diese des amerikanischen Autors Robert Bridge finden, der die Frage stellt, warum die USA und die NATO nie für das Anzetteln von Kriegen sanktioniert wurden, wie die illegale Invasion im Irak, die auf vorsätzlicher Täuschung durch die USA und ihre Verbündeten beruhte."

Kim Dotcom hält sich seit 2010 in Neuseeland auf, da er aktuell von der US-Justiz angeklagt wird. Die US-Behörden werfen Dotcom laut n-tv massive Urheberrechtsverletzungen, Betrug und Geldwäsche vor. 2012 wurde gegen Dotcom wegen mutmaßlicher Copyright-Verletzungen im Zusammenhang mit seinem Sharehoster-Dienst Megaupload ein Haftbefehl aus den Vereinigten Staaten und ein Auslieferungsbegehren des FBI eröffnet. Er selbst weist seit Jahren alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück und behauptet, dass die US-Justiz im Namen Hollywoods einen Rachefeldzug gegen ihn führe. Als Mitbegründer von Megaupload wurde Dotcom 2011 wegen mutmaßlicher Urheberrechtsverletzungen in einem ersten Verfahren auf 5 Millionen US-Dollar Schadenersatz verklagt. Das Verfahren endete mit einem Vergleich in unbekannter Höhe.

Aktuell musste Dotcom eine juristische Niederlage verkraften. Im Kampf gegen seine drohende Auslieferung an die USA hat das Oberste Gericht Neuseelands die Berufung Dotcoms abgelehnt. Bei einer Auslieferung und Verurteilung in den USA drohen ihm laut n-tv bis zu 20 Jahre Haft. 

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