International

Schweden fordert von EU Entschädigung für Helmlieferungen an Ukraine

Schweden fordert von der Europäischen Union eine Entschädigung für die militärische Ausrüstung, die es im Rahmen des ukrainischen Konflikts mit Russland an die Ukraine geliefert hat. Das berichtete der öffentlich-rechtliche Radiosender "Sveriges Radio" am 27. April.
Schweden fordert von EU Entschädigung für Helmlieferungen an UkraineQuelle: AFP © Justin Tallis

Laut einem Bericht des schwedischen, öffentlich-rechtlichen Radiosenders Sveriges Radio vom Mittwoch, fordert Schweden von der Europäischen Union eine Entschädigung für die militärische Ausrüstung, die es im Rahmen des ukrainischen Konflikts mit Russland an die Ukraine geliefert hat.

Stockholm hatte in den vergangenen zwei Monaten die Lieferung von Militärgütern an die Ukraine genehmigt. Ende Februar gab die schwedische Regierung grünes Licht für die Lieferung von rund 135.000 Feldrationen, 5.000 Helmen und 5.000 Schutzwesten sowie 5.000 Panzerabwehrgranaten vom Typ Pansarskott 86.

Ende März genehmigte das skandinavische Land die Lieferung von weiteren 5.000 Panzerabwehrwaffen sowie von Minenräumungsausrüstungen. Die Kosten für die Lieferungen wurden auf 413 Millionen Kronen (rund 40 Millionen Euro) bzw. 205 Millionen Kronen (rund 20 Millionen Euro) geschätzt.

Schweden fordert dem Bericht zufolge von der Europäischen Union nun eine Entschädigung für die Lieferungen, und zwar 95 Millionen Kronen (rund 10 Millionen Euro) allein für die 5.000 Helme. Die Summe soll allerdings, so der Radiosender weiter, deutlich über den tatsächlichen Kosten der "alten" Ausrüstung liegen. Dennoch sei es unwahrscheinlich, dass Stockholm von den Lieferungen an die Ukraine profitieren werde, sollte es tatsächlich eine Entschädigung von der EU erhalten. Stattdessen werde die Unterstützung Kiews wohl eher Kosten verursachen.

Mehrere europäische Länder – und auch die Vereinigten Staaten – haben Kiew in der Auseinandersetzung mit Moskau ihre Unterstützung zugesagt und Waffen sowie verschiedene Ausrüstungsgegenstände zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte geliefert. Einige westliche Staats- und Regierungschefs, wie etwa der britische Premierminister Boris Johnson und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, haben offen erklärt, sie wollten, dass Russland von der Ukraine auf dem Schlachtfeld "besiegt" werde.

Moskau hatte die westlichen Staaten eindringlich davor gewarnt, Waffen an die Ukraine zu liefern, da dies den Konflikt nur verlängern und der Ukraine und ihrer Bevölkerung weiteren Schaden zufügen würde.

Mehr zum ThemaEin russischer Atomschlag in der Ukraine: Wie wahrscheinlich ist das?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.