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Wegen massiver Engpässe im Land: USA fliegen Babynahrung über Ramstein ein

Die USA haben seit Wochen mit dramatischen Engpässen bei Babynahrung zu kämpfen. Über den Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz brachte das US-Militär am Sonntag Säuglingsmilchnahrung in die Vereinigten Staaten. In den nächsten Tagen sollen weitere Lieferungen folgen.
Wegen massiver Engpässe im Land: USA fliegen Babynahrung über Ramstein ein© Jon Cherry / Getty Images North America

Seit Wochen ist Babynahrung in den USA Mangelware. Grund ist der Ausfall einer Fabrik von Abbott, dem größten Hersteller des Babyprodukts in den Vereinigten Staaten. Wegen massiver Engpässe hat die US-Regierung jüngst entschieden, über ihren Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz nun Säuglingsmilchnahrung einzufliegen.

Am Sonntag war bereits eine Militärmaschine mit einer ersten Lieferung von Spezial-Babynahrung von Ramstein aus nach Indianapolis im US-Bundesstaat Indiana gebracht worden. Wie US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack am Sonntag gegenüber Reportern erklärte, waren in dem C-17-Flugzeug mehr als 31 Tonnen Babynahrung des Schweizer Herstellers Nestlé. Die Lieferung ist Teil der Aktion "Operation Fly Formula", eines ins Leben gerufenen Programms der Regierung von US-Präsident Joe Biden, mit dem der massive Mangel bei diesem Produkt in den USA behoben werden soll.

Hintergrund der inzwischen dramatischen Engpässe ist der Rückruf mehrerer Produktlinien des Herstellers Abbott, nachdem möglicherweise wegen bakterieller Verunreinigungen vier Säuglinge erkrankt und zwei gestorben waren. Die Produktion in einem Werk der Firma im Bundesstaat Michigan wurde zudem im Februar vorerst gestoppt. Die bereits bestehenden Lieferketten-Probleme im Zuge der COVID-19-Pandemie wurden dadurch verschärft.

Vor Reportern am internationalen Flughafen von Indianapolis lobte der US-Landwirtschaftsminister die erste eingetroffene Lieferung, mit der 9.000 Säuglinge und 18.000 Kleinkinder eine Woche lang versorgt werden könnten. Insgesamt werden demnach in der nächsten Woche 1,5 Millionen 250-ml-Flaschen mit Milchnahrung erwartet.

Die US-Zulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA), die in den Vereinigten Staaten für Lebens- und Arzneimittel zuständig ist, kündigte vergangene Woche an, dass man vorübergehend Importe von Säuglingsnahrung von ausländischen Herstellern zulassen werde, um den Mangel zu lindern.

Die Regierung von US-Präsident Biden hatte unter anderem auch ein für Kriegszeiten gedachtes Gesetz – Defense Production Act – aktiviert, um die Verfügbarkeit der für die Herstellung der Milchpulverformel benötigten Zutaten zu gewährleisten und damit die Produktion anzukurbeln. Auf Basis des Gesetzes werde dem Hersteller Abbott und einem weiteren Priorität bei der Bestellung von Zutaten für Babynahrung gewährt. So könne Abbott beispielsweise trotz Engpässen in Versorgungsketten mit Vorrang Rohstoffe wie Zucker und Maissirup bestellen.

Zwar hat das Justizministerium inzwischen eine vorläufige Einigung mit Abbott erzielt, um die Probleme mit der Verunreinigung zu beheben. Doch selbst wenn die FDA dem Unternehmen grünes Licht für die Wiederaufnahme der Produktion gibt, wird es voraussichtlich acht bis zehn Wochen dauern, bis der Mangel im Inland behoben ist.

Einem Bericht des US-Senders CBS News zufolge ist der Preis für das begehrte Produkt seit dem letzten Jahr um bis zu 18 Prozent gestiegen. Allerdings ist die Inflation in den USA allgemein auf ein rekordverdächtiges Niveau geklettert, und die meisten Lebensmittel und Güter wie Benzin kosten weit mehr als vor einem Jahr.

Nun kündigte die US-Regierung für die kommenden Tage einen zweiten Flug von Ramstein aus in die USA an. Laut US-Medien soll am Mittwoch ein Flieger Babynahrung in die US-Hauptstadt Washington und von dort aus in ein Nestlé-Werk im Bundesstaat Pennsylvania bringen.

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