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Scott Ritter über Pelosis Taiwan-Provokation, die Folgen und womit Baerbock ihn zum Lachen bringt

Scott Ritter hat das spektakulärste Ereignis der letzten Tage kommentiert: den Taiwan-Besuch von Nancy Pelosi. Er hält es für unvermeidbar, dass China als Reaktion darauf Taiwan unter vollständige Regierungskontrolle bringen wird. Es sei die größte Dummheit gewesen, die die USA jemals getan hätten. Was bleibt, ist die Wahl zwischen Demütigung und Atomkrieg.

Als dümmsten Fehler, den die USA je gemacht haben, bezeichnete Militäranalyst Scott Ritter den Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan. Dieser war trotz massiver Protestnoten vonseiten der chinesischen Regierung erfolgt. Das werde in jedem Fall Konsequenzen nach sich ziehen, so Ritter, denn die USA hätten damit eine von China immer klar definierte rote Linie überschritten, nämlich Taiwans Zugehörigkeit zu China infrage zu stellen.

China führt derzeit in sechs Regionen um Taiwan herum Schießübungen mit scharfer Munition durch und demonstriert seine Entschlossenheit zur Verteidigung Taiwans – so, wie es in der chinesischen Verfassung festgeschrieben ist. Warum Ritter Pelosis Besuch für brandgefährlich hält und dieser seiner Meinung nach eine Eskalationsgefahr bis hin zum Weltkrieg in sich birgt, erläuterte er im Gespräch mit dem Betreiber des Youtube-Kanals The Radical Independent.

Die USA hätten zwar versucht, die Ein-China-Doktrin, zu der sie sich nur in der Absicht, das kommunistisch regierte China zu täuschen, bekannten, durch die Aufrüstung Taiwans zu untergraben. Verteidigen könne sich Taiwan gegen China dennoch nicht und auch die USA werden nicht direkt intervenieren, argumentiert Ritter. Und doch müssen die USA etwas "versuchen", da sie wirtschaftlich bereits geschlagen sind: 

"China ist in Afrika, um zu bleiben. China ist in Asien, in ganz Asien. China ist in Europa. Sie sind überall. Und es geht ihnen ziemlich gut. Das ist also gescheitert. Und jetzt müssen sich die Vereinigten Staaten der Tatsache stellen, dass sie von China geschlagen wurden. Sie sind wirtschaftlich besiegt, und zwar haushoch. Es ist eine totale Auslöschung. Und das Einzige, was wir als Reaktion darauf tun können – weil wir wirtschaftlich nicht mithalten können –, ist, unsere militärischen Muskeln spielen zu lassen."

Der Grund, warum eine Eskalation wahrscheinlich und die militärische Besetzung Taiwans durch die Pekinger Regierung nahezu unvermeidbar geworden ist, liegt in der Überschreitung einer prinzipiellen, wichtigen "roten Linie" durch die USA. China hat zwar keine Angst vor den "jämmerlichen verkümmerten Muskelchen" der USA, sieht aber ein Problem in der aufkommenden taiwanesischen Separatismusbewegung, die mit Pelosi erstmals ein amerikanischer Politiker von Rang offen unterstützt hat. Scott Ritter: 

"China hat dies mit großer Sorge beobachtet und die Vereinigten Staaten wiederholt gewarnt, dass sie aufpassen müssen, was sie sagen: 'Ihr könnt eure jämmerlichen kleinen verkümmerten Muskeln spielen lassen, so viel ihr wollt. Uns ist das egal. Ja, aber wenn ihr eine Politik betreibt, die die Idee eines unabhängigen Taiwans unter den taiwanesischen politischen Elementen, die jetzt danach handeln werden, zum Leben erweckt, dann ist das der Punkt, an dem China die Grenze zieht.' Vielen Amerikanern ist nicht klar, dass es sich hier nicht nur um Rhetorik handelt. Das ist ihre Verfassung. Im Jahr 2005 hat China in seine Verfassung die absolute Verpflichtung aufgenommen, in den Krieg zu ziehen, wenn Taiwan die Unabhängigkeit anstrebt."

Eine große Gefahr sieht Scott Ritter darin, dass die regierende Kaste der USA die nun unweigerlich bevorstehende Demütigung nicht aushalten und den einzigen Weg beschreiten wird, zu dem die USA militärisch noch in der Lage seien: einen nuklearen Krieg zu beginnen:

"Wir haben keine Fähigkeiten. Keine, null, außer nuklear – das ist alles, was wir zu bieten haben. Und das ist die große Angst, denn wir sind dabei, auf eine Weise gedemütigt zu werden, wie wir noch nie gedemütigt wurden. Und das wird schlimmer sein als Pearl Harbor."

Der Experte gesteht, dass er lachen musste, als die deutsche Außenministerin Baerbock Taiwan Unterstützung zusagte: 

"Ich musste echt lachen, als das deutsche Außenministerium vorhin eine Erklärung abgegeben hat. 'Wenn China in Taiwan einmarschiert, werden wir Taiwan unterstützen.' Mit der deutschen Flotte, der deutschen Luftwaffe, der deutschen Armee oder der gepriesenen deutschen Wirtschaft, die so gut ist, dass man sie mobilisieren wird? Was wollt ihr denn bitte mobilisieren, Deutschland? Was?"

Sein Rat an die grüne Politikerin: 

"Halt endlich die Klappe."

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