International

Studie: mRNA aus Corona-Impfstoffen zeitweise in Muttermilch nachweisbar

Bisher wurde die Corona-Impfung auch für Schwangere und Stillende empfohlen. Doch eine neue Publikation zeigt nun, dass sich Impfstoff-mRNA auch 45 Stunden nach der Impfung in der Muttermilch nachweisen lässt. Selbst ein Fachjournal gab auf Twitter eine Warnung heraus.
Studie: mRNA aus Corona-Impfstoffen zeitweise in Muttermilch nachweisbarQuelle: AFP © LOIC VENANCE / AFP

Die Corona-Impfungen wurden von der Ständigen Impfkommission (STIKO) bisher auch für Schwangere und Stillende empfohlen. Mittlerweile ist die Empfehlung etwas über ein Jahr her. Obwohl die Hersteller in den Zulassungsstudien der Impfstoffe Schwangere und Stillende ausschlossen, gab es laut STIKO genug Daten, um die vermeintliche Sicherheit der Impfstoffe zu belegen. Auch andere Behörden negierten die Sorge, dass Impfstoffbestandteile über die Muttermilch weitergegeben werden könnten. So informierte das Bundesgesundheitsministerium genau vor einem Jahr auf Twitter:

"Sie können nach der #Impfung gegen das #Coronavirus wie gewohnt weiter stillen. Die mRNA des Impfstoffes konnte in der Muttermilch nicht nachgewiesen werden."

Auch der MDR behauptete damals in einem "Faktencheck": "Unfreiwillige COVID-19-Impfung über Muttermilch: Stimmt nicht". Im Artikel wird diesbezüglich behauptet, dass geimpfte Stillende Wirkstoffe der Impfung nicht über die Muttermilch an Säuglinge weitergeben:

"Für die Präperate von BioNTech/Pfizer und Moderna konnte keine mRNA in der Muttermilch nachgewiesen werden. Proben wurden 4 bis 48 Stunden nach der Impfung untersucht. Die mRNa in den Impfstoffen ist sehr fragil, zerfällt kurze Zeit nach der Injektion und sollte nicht in den Blutkreislauf der Mutter gelangen."

In einem "Faktencheck" von Correctiv im Dezember 2021 hieß es ebenfalls, es gebe "keine Belege, dass Impfstoffbestandteile auf gestillte Säuglinge übertragen werden (...)".

Doch ein Jahr später hat sich die Lage geändert: Eine Publikation der Long Island School of Medicine der New York University kommt nun zu dem Ergebnis, dass die mRNA der Corona-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna in einem gewissen Zeitrahmen auch in der Muttermilch nachweisbar ist.

Studienautor Nazeeh Hanna weist zu Beginn des Research Letters, der in JAMA Pediatrics veröffentlicht wurde, darauf hin, dass die Impfung auch von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA für Stillende empfohlen wurde. Der mögliche Übergang von Impfstoff-mRNA in die Muttermilch, der zu einer Exposition von Säuglingen unter sechs Monaten führt, wurde allerdings nicht untersucht.

Das Team um Hanna hat nun eine Kohortenstudie durchgeführt, an der elf stillende Frauen teilnahmen, von denen fünf den Moderna-Impfstoff und sechs den BioNTech/Pfizer-Impfstoff innerhalb eines halben Jahres nach der Entbindung erhalten haben.

Sowohl vor als auch nach der Impfung haben die Frauen Muttermilch zu Analysezwecken gespendet. Damit hatte das Forscherteam insgesamt 131 Proben zur Verfügung. Ergebnis der Analysen: In sieben Muttermilchproben von fünf Probandinnen wurde bis zu 45 Stunden nach der Impfung mRNA-Rest im Bereich von mehr als zehn Pikogramm pro Milliliter nachgewiesen. 46 Stunden nach der Entnahme konnte allerdings keine Impfstoff-mRNA nachgewiesen werden. Die Forscher kommen zu der Schlussfolgerung, dass das Stillen nach der Impfung "sicher" sei:

"Das sporadische Vorhandensein und die Spuren von COVID-19-Impfstoff-mRNA, die in der exprimierten Muttermilch nachgewiesen wurden, lassen darauf schließen, dass das Stillen nach der COVID-19-mRNA-Impfung sicher ist, insbesondere 48 Stunden nach der Impfung."

Die Wissenschaftler weisen aber auch ausdrücklich darauf hin, dass zumindest in den ersten 48 Stunden nach der Impfung Vorsicht geboten ist:

"Wir glauben, dass es sicher ist, nach der mütterlichen COVID-19-Impfung zu stillen. Allerdings ist beim Stillen von Kindern unter 6 Monaten in den ersten 48 Stunden nach der mütterlichen Impfung Vorsicht geboten, bis weitere Sicherheitsstudien durchgeführt werden."

Das Fachjournal JAMA Pediatrics warnte entsprechend selbst auf Twitter:

"In der Muttermilch einiger stillender Frauen wurden Spuren von #COVID19-Impfstoff-mRNAs nachgewiesen. Vorsicht ist geboten bei #stillenden Säuglingen, die jünger als sechs Monate sind, in den ersten zwei Tagen nach der mütterlichen COVID-19-Impfung."

Das Team um Hanna weist auch darauf hin, dass das Studiendesign einige Limitierungen aufweist. Zum einen sei beispielsweise die Probandenzahl gering, zum anderen sei es schwierig nachzuweisen, dass die mRNA in der Muttermilch auch "aktiv" sei. Zudem habe man eine kumulative Exposition der Impfstoff-mRNA nach dem häufigen Stillen von Säuglingen nicht untersucht. Man müsse außerdem eine mögliche Interferenz der mRNA des Corona-Impfstoffs mit der Immunantwort auf mehrere Routineimpfstoffe, die Säuglingen in den ersten sechs Monaten verabreicht werden, berücksichtigen.

"Es ist von entscheidender Bedeutung, dass stillende Personen in künftige Impfstudien einbezogen werden, um die Auswirkungen von mRNA-Impfstoffen auf die Stillzeit besser beurteilen zu können."

Die Forscher weisen zudem darauf hin, dass nun zum ersten Mal die Biodistribution der Impfstoff-mRNA in menschlichen (Brust-)Zellen und durch extrazelluläre Vesikel so verpackt werden könne, dass diese weit entfernte Zellen erreichen. Bisher gab es dazu nur wenige Forschungsarbeiten, die sich zumeist auf Tierstudien beziehen.

Auch in einem Übersichtsartikel der Drugs and Lactation Database wird darauf hingewiesen, dass "ein kleiner Prozentsatz der Milchproben von Frauen, die einen mRNA-Impfstoff erhalten hatten, Spuren von mRNA enthielt". Im Bericht geht man jedoch davon aus, dass dies keine schweren Folgen habe. So heißt es: "Bei einem kleinen Prozentsatz der gestillten Säuglinge kann es zu Schläfrigkeit, erhöhter Unruhe, Fieber, Hautausschlag oder selbstlimitierendem Durchfall kommen. Es wurden jedoch keine schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen berichtet."

Die Arbeit wirft nun einige Fragen auf, da vor einem Jahr noch kategorisch ausgeschlossen wurde, dass Impfstoffbestandteile in die Muttermilch übergehen. Zudem stellt sich die Frage, warum bisher keine größeren Studien durchgeführt wurden beziehungsweise ob Folgestudien durchgeführt werden, um den Einfluss der Impfung bei Stillenden auf die Gesundheit der Säuglinge zu untersuchen. Unklar ist auch, wie sich die Ergebnisse auf die Impfempfehlung für Stillende auswirken könnten.

Mehr zum Thema - Studie: BioNTech/Pfizer-Impfung verringert Spermienkonzentration bei Männern

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.