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Henry Kissinger: "Der zweite Kalte Krieg wird noch gefährlicher sein als der erste"

Kurz vor seinem 100. Geburtstag warnt der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger vor einem neuen Kalten Krieg. Der zweite wäre dann viel gefährlicher als der erste und könnte zwischen den Großmächten USA und China ausbrechen, behauptet der Politikwissenschaftler.
Henry Kissinger: "Der zweite Kalte Krieg wird noch gefährlicher sein als der erste"Quelle: Legion-media.ru © VISTAPRESS / Lana Yassi

Der frühere US-Chefdiplomat Henry Kissinger hat zwei Monate vor seinem 100. Geburtstag der spanischen Zeitung El Mundo ein Interview gewährt, in dem er vor einem neuen Kalten Krieg warnte. Zum zweiten Kalten Krieg könnte es ihm zufolge zwischen Washington und Peking kommen. Dieser wäre dann noch gefährlicher als der erste Kalte Krieg.

Wie der Politikwissenschaftler im Interview argumentierte, verfügten die beiden Großmächte momentan über vergleichbare wirtschaftliche Ressourcen. Während des ersten Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion sei dies nicht der Fall gewesen. In der internationalen Arena seien Washington und Peking Rivalen, und es sei ein unnützer Zeitverlust, darauf zu warten, dass China verwestliche.

"Ich glaube nicht, dass die Weltdominanz ein chinesisches Konzept ist. Aber es könnte passieren, dass China genauso stark wird. Wir haben kein Interesse daran."

Kissinger fügte hinzu, dass Washington und Peking nur eine minimale Verpflichtung gegenüber einander hätten, einen katastrophalen Zusammenstoß zu vermeiden.

Im September 2022 hatte der damalige chinesische Außenminister Wang Yi bei einem Treffen mit Kissinger vor einem neuen Kalten Krieg zwischen China und den USA gewarnt. Er wäre eine Katastrophe nicht nur für die beiden Staaten, sondern auch für den Rest der Welt. Wang kritisierte dabei scharf die US-Politik gegenüber Taiwan. Diese sei eine ernsthafte Herausforderung und untergrabe die Pfeiler der Beziehungen zwischen Peking und Washington. Der chinesische Diplomat rief die USA auf, zu einer rationalen und pragmatischen China-Politik zurückzukehren. Die US-Regierung sollte gegen die Unabhängigkeit der Insel Taiwan eintreten, forderte Wang.

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