International

Selenskijs Berater nennt Papst Russlands Propagandainstrument

Die Worte von Papst Franziskus über Russlands großes Erbe sind zerstörerisch für den modernen Humanismus, sagte Selenskijs Berater Podoljak. Die Äußerungen des Papstes seien zu einer Ermutigung des Imperialismus und einer Bestätigung der Idee der russischen Welt geworden.
Selenskijs Berater nennt Papst Russlands PropagandainstrumentQuelle: Gettyimages.ru © Grzegorz Galazka/Archivio Grzegorz Galazka/Mondadori Portfolio

Papst Franziskus ist zu einem "Werkzeug der russischen Propaganda" geworden und mit seinen Worten über das große Erbe des großen Russlands hat er die Idee einer "russischen Welt" unterstützt, sagte Michail Podoljak, ein Berater des Büroleiters von Wladimir Selenskij, in einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera. Er behauptete:

"Der zerstörerische Diskurs des modernen Humanismus... Wenn wir die Äußerungen des Papstes unvoreingenommen bewerten, stellen wir fest, dass sie eine bedingungslose Ermutigung des aggressiven Imperialismus darstellen und der blutigen Idee der 'russischen Welt' Beifall zollen, die die brutale Zerstörung der Freiheiten und der Lebensweise anderer Menschen impliziert."

Anfang Februar 2022 beschrieb der russische Präsident Wladimir Putin die Aufgabe Russlands in der Welt darin, die "russische Welt" zu stärken und zu entwickeln und sie sowohl für die Russen selbst als auch für die Bürger anderer Länder attraktiver zu machen.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow erklärte, dass "die Unterstützung der 'russischen Welt' auf jede erdenkliche Weise eine unbedingte außenpolitische Priorität" des Landes sei. Er stellte klar, dass dieses Konzept nichts mit Nationalismus zu tun habe ‒ es gehe um "die Verteidigung von Landsleuten, die Förderung der Ideale und Werte der russischen Welt und spiegelt unsere multinationale Kultur wider".

Der Begriff "russische Welt" wird auch im Zusammenhang mit den Beziehungen Russlands zu den ehemaligen Sowjetrepubliken verwendet. Im Februar 2021 erklärte Präsidentensprecher Dmitri Peskow, die Ukraine gehöre zur "russischen Welt" und es sei töricht, die "kulturellen Bindungen, die historischen Bindungen, die gemeinsamen Wurzeln" der Ukraine und Russlands zu leugnen.

Patriarch Kirill sagte, dass die "russische Welt" sowohl die ukrainische als auch die weißrussische Welt sei. Er erklärte:

"Dies ist die Welt von ganz Russland. Das ist die Welt, die durch die Taufe am Dnjepr entstanden ist, das ist die Welt von Fürst Wladimir, das ist das Wertesystem, das die Kultur, das Leben unseres Volkes durchdrungen hat."

Zuvor hatte Papst Franziskus per Videoschaltung zu katholischen Jugendlichen in Sankt Petersburg gesprochen und sie aufgefordert, ihr Erbe nicht zu vergessen. Er sagte:

"Ihr seid die Erben des großen Russlands: des großen Russlands der Heiligen, der Herrscher, des großen Russlands Peters des Großen, Katharinas der Großen, dieses Reiches ‒ groß, aufgeklärt, [ein Land] großer Kultur und großer Menschlichkeit."

Für diese Aussage wurde der Papst von den ukrainischen Behörden kritisiert. Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Nikolenko, nannte seine Worte "imperialistische Propaganda", während das Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, Erzbischof Swjatoslaw, sagte, die Erklärung des Papstes könne "neokoloniale Ambitionen wecken".

Matteo Bruni, Leiter des Pressedienstes des Heiligen Stuhls, erklärte die Worte des Papstes. Er wies darauf hin, dass Franziskus die russische Jugend ermutigen wolle und sie auffordere, "die positiven Dinge des großen kulturellen und geistigen Erbes" zu bewahren und zu entwickeln. Bruni versicherte:

"Sicherlich hatte er nicht die Absicht, die imperialistische Logik oder die von ihm erwähnten Herrscher zu loben."

Mehr zum Thema - Skandal um "Mütterchen Russland" – Ukraine wirft Papst prorussische Propaganda vor

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.