Nordamerika

"Wall Street Journal": US-Regierung drängt Ukraine zur Verhandlungsbereitschaft

Laut "Wall Street Journal" gibt es in US-Regierungskreisen zunehmend die Einsicht, dass es eine Verhandlungslösung im Ukraine-Konflikt braucht. Die mittel- und unmittelbaren Kosten steigen, ohne dass ein militärischer Erfolg absehbar ist.
"Wall Street Journal": US-Regierung drängt Ukraine zur VerhandlungsbereitschaftQuelle: www.globallookpress.com © Ukraine Presidency

Die Front der Unterstützung für die Ukraine bröckelt. Wie das Wall Street Journal unter Bezugnahme auf genannte Quellen in US-Regierungskreisen mitteilt, stelle sich dort die Frage, wie viel Geländegewinne für beide Seiten überhaupt noch möglich seien. 

Angesichts steigender Kosten für die Unterstützung der Ukraine sowohl mittelbar durch Waffenlieferungen und finanzielle Unterstützung als auch unmittelbar durch Inflation und steigende Energie- und Erzeugerpreise stelle sich die Frage nach Verhandlungen. Die Zeitung zitiert in diesem Zusammenhang General Mark Milley: 

"Es bedarf der gegenseitigen Anerkennung, dass ein militärischer Sieg im engeren Sinne für beide Seiten nicht erreichbar ist. Es brauche daher andere Überlegungen." 

Mit der Einnahme von Cherson habe sich ein Fenster für Verhandlungen geöffnet. Man solle die sich bietende Gelegenheit nicht ungenutzt lassen. Die Aussicht, dass die Ukraine in den kommenden Wochen keinerlei Geländegewinne machen werde, würde zu einem vermehrten öffentlichen Druck in Richtung Verhandlungen führen, glauben Regierungsbeamte in den USA und in der EU. Gleichzeitig sehe man zunehmende Engpässe für weitere Waffenlieferungen. Die Möglichkeiten seien erschöpft. 

"Wir sehen reale praktische Probleme für einen weiteren militärischen Erfolg, wir sehen einen Engpass bei Waffen", zitiert das Blatt einen weiteren, ungenannten Regierungsbeamten. Washington habe der Ukraine bereits signalisiert, dass sie sich für Verhandlungen bereit zeigen solle. Auch europäische Diplomaten forderten von Selenskij, er möge beginnen, über realistische Forderungen nachzudenken. Dazu gehöre auch die Forderung, eine Rückeroberung der Krim zu überdenken. 

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