Russland

Putin: Russlands Wirtschaft wechselt nicht auf Kriegskurs

Wladimir Putin sprach am Donnerstag zu den Teilnehmern auf dem Kongress der Unabhängigen Gewerkschaften Russlands und skizzierte dabei die wichtigsten Leitlinien der Regierungspolitik für die kommenden sechs Jahre. Es sollen mehr Waren im Inland produziert werden, und die Lohnquote sowie die Einkommen der Beschäftigten sollen steigen.
Putin: Russlands Wirtschaft wechselt nicht auf KriegskursQuelle: Sputnik © Pawel Bednjakow, RIA Nowosti

Russlands Präsident Wladimir Putin hat in einer Rede vor der Föderation Unabhängiger Gewerkschaften des Landes am Donnerstag betont, dass Russlands Wirtschaft nicht auf das Modell einer Kriegswirtschaft umgestellt werde. 

"Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass wir die Wirtschaft trotz aller heutigen Schwierigkeiten nicht in den Kriegszustand versetzen, so etwas gibt es nicht", sagte der Präsident.

Dabei vergesse man dennoch nicht, dass Russland dazu gezwungen wurde, seine Interessen mit militärischen Mitteln zu verteidigen. 

"Jeder versteht die Bedingungen, unter denen wir leben. Das Land muss seine Interessen mit Waffengewalt verteidigen – sein Volk, seine Zukunft, seine Souveränität. Hier gibt es kein einziges überflüssiges Wort", betonte Putin.

Man arbeite daran, Russland von äußeren Zwängen unabhängiger zu machen, fuhr Putin fort. Russland könne und werde die notwendigen Güter selbst produzieren:

"Der Anteil der einheimischen Waren auf unserem Binnenmarkt sollte steigen: Ausrüstung, Werkzeugmaschinen, Fahrzeuge, Medikamente, Konsumgüter und so weiter. All dies können und werden wir selbst produzieren, und zwar in viel größerem Umfang als jetzt."

Das sei die aktuelle Aufgabe des Landes, und daran arbeite die Regierung mit Hochdruck. Die nächsten sechs Jahre sollten eine Zeit der forcierten industriellen Entwicklung Russlands werden, unterstrich Putin. 

Der Präsident wies darauf hin, dass es äußerst wichtig ist, die Arbeitsproduktivität zu steigern, die Industrie, den agroindustriellen Komplex, den Dienstleistungssektor und viele andere Bereiche der Wirtschaft und des sozialen Lebens mit Hilfe digitaler Technologien, der Automatisierung der Produktion und fortschrittlicher Managementprozesse zu modernisieren.
Gleichzeitig müsse das technologische und industrielle Potenzial des Landes erweitert und somit die Stärkung seiner Wirtschaft in ein Wachstum der Gehälter und des Wohlstands der Bevölkerung des Landes umgemünzt werden.

Wladimir Putin erinnerte daran, dass die Lohnquote als der Anteil der Arbeitsentgelte am russischen BIP aktuell steigt: Im Jahr 2022 lag der Wert bei 38,5 Prozent und im vergangenen Jahr bei 40,7 Prozent. Dies wirke sich nicht nur auf das Wohlergehen der Menschen sondern auch auf ihre Kaufkraft und damit auf ganze Branchen und die Wirtschaft insgesamt aus.
Der russische Staatschef forderte, dass der Anteil der Arbeitsentgelte am Bruttoinlandsprodukt des Landes in den nächsten sechs Jahren weiter stetig wachsen soll. In Deutschland liegt die Lohnquote im Jahr 2023 laut Statistischem Bundesamt in Bezug auf die Bruttoeinkommen bei etwa 70 Prozent sowie bei 55 Prozent nach Abzug der Lohnsteuer. 

Wichtig sei im Falle Russlands insbesondere, die Einkommen von qualifizierten Fachkräften, die das Land brauche, wachsen zu lassen, unterstrich das russische Staatsoberhaupt. Auch sei es notwendig, die Unterschiede der Arbeitsentgelte in den verschiedenen Regionen zu beseitigen.

Er wies darauf hin, dass Löhne und Gehälter in Unternehmen jeglicher Eigentumsformen ohne Verzögerung in voller Höhe gezahlt werden müssen. Dies erfordere eine gemeinsame Kontrolle sowohl durch die Gewerkschaften, den Föderalen Dienst für Arbeit und Beschäftigung als auch die Staatsanwaltschaft.

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