Wirtschaft

Indien erwägt Einführung des russischen Zahlungssystems "Mir"

Das russische Zahlungssystem "Mir" wird derzeit in elf Staaten anerkannt, und bald könnte es auch in Indien Einzug halten. Im Gegenzug würde Russland das indische Zahlungssystem RuPay anerkennen. Moskau und Neu-Delhi führen aktuell Verhandlungen zu diesem Thema.
Indien erwägt Einführung des russischen Zahlungssystems "Mir"Quelle: www.globallookpress.com © Maksim Konstantinov

Bankkarten des russischen Zahlungssystems "Mir" (Russisch für "Welt, Frieden") könnten bald in Indien an Geldautomaten und bei bargeldlosen Zahlungen akzeptiert werden. Im Gegenzug würde Russland das indische Zahlungssystem RuPay anerkennen, wie die Zeitung Deccan Herald am 21. August meldete.

Unter Berufung auf eine Quelle aus Neu-Delhi berichtete das Blatt, dass die gegenseitige Anerkennung der nationalen Zahlungssysteme während der jüngsten russisch-indischen bilateralen Verhandlungen diskutiert worden sei. Unter anderem sei dieses Thema während des Besuchs des indischen Beraters für nationale Sicherheit, Ajit Doval, in Moskau vom 17. bis 18. August verhandelt worden. Dort hatte Doval unter anderem den Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, und den Handelsminister, Denis Manturow, getroffen.

Aktuell beraten Moskau und Neu-Delhi über die gegenseitige Implementation des russischen Schnellzahlungsverfahren SBP beziehungsweise dessen indischen Pendants UPI, so die Meldung von Deccan Herald weiter.

Indien hatte trotz Forderungen der westlichen Staaten nicht nur auf eine Verurteilung der russischen Militäroperation in der Ukraine und einen Abbruch der Handelsbeziehungen verzichtet, sondern auch den Import russischer Energieträger intensiviert. Die Zahlungen werden dabei in indischen Rupien, VAE-Dirham und chinesischen Yuan abgewickelt. Wie Deccan Herald weiter berichtete, diskutieren Russland und Indien auch eine weitere Steigerung der Nutzung der nationalen Währungen für den bilateralen Handel. Außerdem werde im Rahmen von BRICS über die Schaffung einer internationalen Reservewährung verhandelt.

Das russische Zahlungssystem "Mir" war im Juli 2014 eingerichtet worden, nachdem die USA Sanktionen gegen Russland wegen der Angliederung der Krim verhängt hatten. Seit der Verschärfung der Sanktionen im Zusammenhang mit der russischen Militäroperation in der Ukraine nahm die Verwendung von "Mir" noch einmal erheblich zu. Derzeit werden Mir-Karten in elf Staaten akzeptiert, und zwar in Abchasien, Armenien, Kasachstan, Kirgisien, Südkorea, Südossetien, Tadschikistan, in der Türkei, Usbekistan, Vietnam und Weißrussland. Russlands stellvertretender Außenminister Alexander Pankin erklärte diesbezüglich in einem Interview gegenüber der Nachrichtenagentur TASS am 20. August:

"Die unbegründete Blockierung aller russischen Kunden durch die größten internationalen Kartenzahlungssysteme hat die Priorität der Ausdehnung der Nutzung von Mir-Karten erhöht. Wir arbeiten aktiv in dieser Richtung."

Neben Indien verhandelt Russland über die Einführung von "Mir" inzwischen auch mit Ägypten, Aserbaidschan, Bahrain, China, Kuba, Myanmar, Nigeria und Thailand.

Mehr zum Thema - Medienberichte: Indien zahlt für russische Kohle mit Yuan und Dirham

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.